Die integrierte Datensicherung von Keiro Connect arbeitet im Standard-Zeitplan so, das täglich um 01:00 Uhr nachts eine Datensicherung erfolgt. Dabei wird Sonntags immer eine Vollsicherung erstellt und an den anderen Tagen jeweils nur die Differenz. Die Besonderheit liegt allerdings darin, das Kerio Connect nur die Voll- und die letzte Differenz-Sicherung aufbewahrt. Die dazwischenliegenden differenziellen Sicherungen werden entfernt.

Am besten lässt sich das Anhand eines Screenshots verdeutlichen:

Die Archive die mit “F” beginnen sind Vollsicherungen, wobei ab 2 GB Dateigröße gesplittet wird und alle Dateien die mit “D” beginnen sind differentielle Sicherungen. Am Beispiel der markierten Dateien kann man erkennen, das am 22.01.2017 eine Vollsicherung erfolgte und im weiteren Verlauf Differentielle. An dieser Stelle fällt auf, das es kein Archiv vom 23.01.2017 gibt. Dieses wurde zwar am genannten Tag erstellt, nachvollziehbar ist das im Protokoll von Kerio Connect, wurde dann allerdings am 24.01.2017 zugunsten der neueren differentiellen Sicherung entfernt.

Der Hintergedanke dieses Verhaltens ist (vmtl.) das man schnell den letzten Stand zurücksichern kann, prinziell also nicht schlecht. Aber fällt einem auf das z.B. etwas bestimmtes zwischen der letzten Voll- als auch Differenz-Sicheurng fehlt oder sich verändert hat, hat man ein Problem, da kein Zwischenstand mehr vorhanden ist, aus dem man etwas wiederherstellen oder auf den man zurück gehen könnte.

Möchte man also z.B. ein Element vom 23.01.2017 wiederherstellen oder man merkt am 24.01.2017 oder später das Kerio Connect nicht mehr rund läuft, so bliebe nur der Weg zurück zur Vollsicherung vom 22.01.2017. Man würde also schlimmstensfalls mehrere Tage verlieren.

Archiviert man die E-Mails beispielsweise mit MailStore Server, so wären die Nachrichten zumindest kein Problem, aber was ist mit Terminen, Adressen usw.?! Besser wäre also, alle differentiellen Sicherungen aufzubewahren. Dazu bieten sich zwei Möglichkeiten an:

Sichert man den gesamten Server, so könnte man notfalls auf diese Sicherungen zurückgreifen und dort die jeweilige Voll- als auch passende Differentielle-Sicherung von Kerio Connect rausziehen und wiederherstellen. Ist das nicht der Fall oder möchte man auf jeden Fall die differentiellen Sicherungen eine zeitlang aufbewahren, sollte man diese kopieren. Unter Windows lässt sich das mit robocopy realisieren. Damit man nicht langsam aber sicher den Speicherplatz vollschreibt kann man regelmässig ältere Archive entfernen lassen. Nachfolgend ein Beispielskript:

@echo off

rem Konfiguration

 set source=C:\Program Files\Kerio\MailServer\store\backup
 set destination=D:\Kerio Connect Backup

rem Archive die aelter als 14 Tage sind entfernen

 delage64\delage64.exe "%destination%\*.zip" 15 > delage64\delage64.log

rem Aktuelle Datensicherung abgleichen

 robocopy "%source%" "%destination%" /copyall /np /log:kerio-backup.log

DelAge von Horst Schaeffer “räumt” regelmässig das Ziel auf und robocopy kopiert die Sicherungen. Dadurch das nicht die Parameter “/mir” oder “/purge” angegeben sind, kopiert robocopy nur die jeweils neue differentielle Sicherung ins Ziel und ändert oder löscht dort nichts. Dadurch erhält man vollständige Sicherungssätze, d.h. Vollsicherung zzgl. der täglichen differentiellen Sicherungen.