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So, nachdem es die letzte Zeit hier um eine Menge Musik/DJ-fremde Themen gegangen ist, hier nun mal wieder etwas für die (angehenden) DJs.

Ich habe mir mal eine Hercules DJ Console Mk2 zum Testen organisiert.

Hier folgt nun mein Eindruck von einem kurzen, schnellen Test.

Zu Beginn eine kurze Erklärung was die Hercules DJ Console Mk2 ist:

Es handelt sich um einen MIDI-Controller mit integrierter ASIO-kompatibler Soundkarte speziell auf DJ-Bedürfnisse zugeschnitten. In diesem Fall sehr kompakt, was beim Transport (Cover zum Schutz der Bedienelemente und Schultergurt wird mitgeliefert) sehr angenehm ist.

Die genauen Details zu der Konsole findet ihr hier:

Hercules DJ Console Mk2 – VirtualDJ Edition

Hercules DJ Console Mk2 – Traktor 3 LE Edition

Der einzige Unterschied zwischen den zwei Editionen ist schlicht weg nur die mitgelieferte Software. Die Treiber sind identisch. Bei DJ-Software entscheidet zum einen die Technik und zum anderen der persönliche Geschmack bzw. der Anspruch.

Die Installation der Treiber als auch der Software ist gewohnt einfach.

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Ist der Treiber erst mal installiert, sollte man die Latenz einstellen.

Zu diesem Zweck muss man zunächst die Treiber-Konsole öffnen und in der Registerkarte Main im Bereich AUDIO-MODUS auf ASIO klicken.

Nun kann man unter ASIO BUFFER-GRÖßE den zum Computer passenden Wert festlegen. Meist ist es so, je leistungsfähiger der Computer ist, desto kleiner kann der Buffer sein und um so geringer ist die Latenz.

Kurz zur Erklärung: Die Latenzzeit entspricht der Verzögerung zwischen einem Ereignis, z.B. Änderung der Songgeschwindigkeit (Pitch) bis zur tatsächlich hörbaren Änderungen.

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Diejenigen, die mit einem externen Mixer arbeiten und die Hercules DJ Console Mk2 nur als Dual-Player verwenden möchten, sollten auf die Registerkarte ERWEITERT wechseln und auf den Button EXTERNEN MIXER NUTZEN klicken. Auf diese Weise wird der erste Player auf die Ausgänge 1/2 und der zweite Player auf die Ausgänge 3/4 geroutet. Diese Ausgänge sind sowohl als Cinch als auch als 3.5 mm Miniklinke-Buchse ausgeführt. Das finde ich persönlich sehr praktisch und erhöht die Flexibilität. Das würde ich mir auch bei manch anderer Konsole auch wünschen, z.B. bei der BCD3000 von Behringer.

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Hat man dann den Treiber soweit konfiguriert, kann man VirtualDJ starten. Beim ersten Ausführen muss zunächst der Key eingegeben werden. Anschließend prüft die Software, ob Updates vorliegen und schon kann es losgehen.

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Ich habe das Ganze zwar auf meinem Wortmann Netbook installiert, da aber die minimalste Auflösung von VirtualDJ in der hier vorliegenden Edition minimal 1024×768 Pixel beträgt, wurde nicht alles dargestellt. Prinzipiell kann man aber auch damit arbeiten.

Und nun zum Handling:

Die Buttons und die Fader lassen sich recht schwer betätigen. Die Jog-Wheels sind angenehm leicht zu drehen. Klassische Pitch Fader sucht man vergebens. Stattdessen wurden Drehregler verwendet, die für meinen Geschmack zu träge reagieren. Evtl. kann man das irgendwo noch einstellen, ich habe aber in meinem Schnelltest nicht groß danach gesucht. In der Mischpult-Sektion fehlen gänzlich die Gain-Regler, in der Software sind sie allerdings vorhanden. Generell hat die kompakte Bauform leider auch ihre Nachteile. So ist die Nähe der Bedienelemente zu einander mit einem hohen Risiko verbunden, das man beim arbeiten irgendwas berührt, verstellt bzw. erwischt, was man gar nicht möchte. Aber nicht alles ist negativ. Besonders gut gefallen hat mir das Navigieren durch die Playlist mit dem Joystick. Das ist eine wirklich feine Sache und sieht beim Auflegen wesentlich besser aus, als mit Maus oder Touchpad zu arbeiten. Bei DJ-Tech ist das Browsen und Laden durch einen Endlos-Regler und Taster gelöst, was ebenfalls eine gute Lösung darstellt.

Fazit:

Für den absoluten Einstieg ist die Hercules DJ Console Mk2 durchaus brauchbar. Wer ein paar Euro mehr ausgeben kann, sollte sich lieber die Behringer BCD3000 ansehen. Der preisliche Unterschied zum Zeitpunkt des Beitrag-Schreibens (14.10.2009) war ca. 10 €. Selbstverständlich abhängig von den jeweiligen Anbietern. Es lohnt sich in diesem Fall die Preise zwischen eBay, Thomann und Co. zu vergleichen.