Da habe ich mir ja den richtigen Zeitpunkt herausgesucht, mich für ein BlackBerry-Smartphone zu entscheiden. Es häufen sich seit ein paar Tagen die schlechten Nachrichten über den kanadischen Hersteller.
heise: Blackberry ist zurück in den roten Zahlen
heise: Blackberry Playbook bekommt doch kein Blackberry 10
ZDnet: Blackberry meldet 18.000 Installationen von Blackberry Enterprise Service 10
Was soll ich dazu groß sagen oder schreiben.
Wieso, weshalb, warum
Na ja, nichts desto trotz musste in meinem Fall ein neues Gerät her, da mein bisheriges, ein Samsung Galaxy Ace, so langsam unangenehm wurde. Dabei ging es nicht einzig im die Performance, sondern auch die fehlenden Updates (auf gebastel a la www.cyanogenmod.org hatte ich schlicht keine Lust) als auch der Umstand dass das Gerät immer häufiger Abstürzte. Letzteres geht nun mal gar nicht. Aber auch Probleme mit E-Mails via ActiveSync war nicht “optimal”. So konnte ich zwar die ersten Zeilen lesen, wollte ich allerdings die ganze Nachricht sehen, kam schlicht nichts mehr. Ferner hatte ich von Anfang an das Gefühl, das mit dem WLAN-Teil etwas nicht stimmt, soll heißen: War WLAN mal aktiv und wurde wieder deaktiviert, war dennoch am nächsten Tag der Akku leer. Manchmal lies es sich schon gar nicht de-/aktivieren. Da half nur noch ein Neustart.
Ok, das Galaxy Ace ist nur eine Einsteiger-Kiste, aber dennoch hatte ich erwartet, das es tut wie es soll.
Wieso denn nun BlackBerry?
Komm ich mal zum Punkt: Neugierde, das ist fast alles. Apple iPhone als auch irgendwelche Androiden hat man öfters in der Hand und die tun. Windows Phone, ganz gleich ob 7.8 oder 8 machen wohl mehr Ärger als das sie nutzen bringen. Das sehe ich so bei Kunden die sich darüber beklagen, die Geräte wären zumindest zeitweise lahm, stürze ab, … Ferner viel mir bei der einen oder anderen Inbetriebnahme schon auf, das man so manche gewohnte Einstellung vermisst.
Das zum jeweiligen Ökosystem gehörige App-Angebot ist wieder eine andere Sache. In Sachen Verbreitung hat BlackBerry mittlerweile einen geringeren Marktanteil als Microsoft. Das ist dann schon einigermaßen übel.
Ach ja, um jenseits des Titels mal konkret zu werden: Ein BlackBerry Z10 ist’s bei mir geworden.
Der erste Eindruck
Das Gerät macht einen ordentlichen Eindruck. Die Inbetriebnahme war fast fix. Fast deswegen, da das erste Update schätzungsweise (ich hab’ nicht mitgeschrieben) eine Stunde oder so gedauert hat. Und das selbst via WLAN. Aber das nur am Rande.
Das System fühlt sich flott an. Die Gesten sind zwar etwas anders als von Apple/Google gewohnt, aber das schadet nicht.
Von Vorteil ist der schnelle Zugriff auf alle seine Nachrichten. Und alle dürfte so wirklich ziemlich alle heißen. Im BlackBerry Hub finden sich E-Mails, WhatsApp, Twitter, Facebook … Nachrichten. Auf einen Blick! Nicht zwangsweiße über x Einzel-Apps. Vor allem ist der Hub von überall aus durch eine Wischgeste (nach links) zu erreichen.
Ferner habe ich den Eindruck, das ich die Tasten besser treffe. Das mag evtl. an meinen “Wurstfingern” liegen.
Da ich nicht der Hardcore-App-Benutzer bin, kann ich zum Angebot nicht soviel sagen. Vieles ist bereits vorinstalliert. In meinem Fall fehlte nur WhatsApp und Skype. Letztgenanntes liegt bislang nur in einer Preview vor und stürzt immer mal wieder ab. Ist halt eben unfertig.
Das Einzige was mir im weitesten Sinne konkret fehlt ist AirDroid. Das ist wiederum halb so wild, da im OS selbst eine Möglichkeit integriert ist, via Netzwerkfreigabe auf das Gerät zugreifen zu können. Das bietet wiederum die Möglichkeit, mittels Netzlaufwerk schnell und einfach oder auch bequem Daten auszutauschen.
BlackBerry-Infrastruktur nicht mehr unbedingt notwendig
Früher habe ich mich um die Beeren weitgehend gedrückt. Das mag daran liegen, das man immer dazu verdonnert war, einen entsprechenden Tarif beim Anbieter zu buchen als auch das man eine BB-Infrastruktur (Blackberry Enterprise Server) zur Verfügung haben muss. Ferner durfte ich öfters die “Todeskombi” Windows Server 2003, Exchange Server 2003, BlackBerry Enterprise Server und Acronis ausbaden. Irgendein Dienst streikte immer, wenn all das auf einem Server installiert war. Das waren mit die Gründe, warum mir ActiveSync-Geräte meist lieber sind.
Zwar gab es auch früher schon Möglichkeiten, über Apps ActiveSync mit BlackBerry zu realisieren, fester Bestandteil des Systems ist es aber erst seit BlackBerry OS 10.
Allerdings bietet der BlackBerry Enterprise Server durch aus weitere Möglichkeiten. Das geht weit über die Synchronisation hinaus. So kommt MDM (Mobile Device Management) zum tragen, als auch viele Sicherheitsfunktionen. Neu seit OS 10 ist Balance, das die Trennung von privaten und geschäftlichen Daten ermöglicht.
Fazit
Nach den ersten paar Tagen kann ich sagen: Ich bin zufrieden. Mal sehen, was sich so auf die Dauer tut. Man liest im guten wie im bösen relativ viel über das System, wichtig ist aber Meinung nach auch die persönliche Erfahrung.
Da ich mir auch gleich eine zugehörige Gürteltasche geholt habe, kommt mir die Kompatibilität zu gute. Das heißt: Schiebe ich das Gerät in die Tasche, wird es automatisch gesperrt. Umgekehrt gilt das Gleiche. Feine Sache.
Ebenso gefällt mir die LED, die anzeigt das neue Nachrichten eingetroffen sind.
Verheiratet, Vater von zwei Kindern, eines an der Hand, eines im Herzen. Schon immer Technik-Freund, seit 2001 in der IT tätig und seit über 10 Jahren begeisterter Blogger. Mit meiner Firma IT-Service Weber kümmern wir uns um alle IT-Belange von gewerblichen Kunden und unterstützen zusätzlich sowohl Partner als auch Kollegen.
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