Neulich musste mein Nachwuchs in die nahegelegene Kinderklinik, nichts Wildes und auch kein Notfall, die Kinderärztin wollte zur Sicherheit etwas abgeklärt bzw. ausgeschlossen haben. Kurz gesagt: Da war nichts, aber sicher ist sicher.
Wenn man so gut sechs Stunden überwiegend in irgendwelchen Wartebereichen und manchen Arzt- oder Diagnose-Zimmern rum sitzt, bekommt man mitunter Sachen mit die möchte man gar nicht Wissen.
Da wäre zum Beispiel direkt an der Anmeldung das die Anwendung an einem PC ständig abstürzt, auf dem anderen System läuft sie wiederum stabil. Statt einfach mal dafür zu Sorgen das sich das jemand mal ansieht wird als wieder und wieder und wieder und… ihr wisst schon versucht den Vorgang abzuschließen. Da hat wohl jemand zu viel Zeit und Nerven um das in Endlosschleife zu tun. An diesem Punkt noch der Hinweis: Es war nicht viel los, man stand also nicht unter Zeit- oder irgendeinem anderen Druck.
Viel “spannender” war allerdings eine Situation im Arztzimmer, da wollte auch ein PC nicht so recht. Dem Gespräch zwischen Ärztin und Arzthelferinnen nach zu urteilen ist das bekannt und man soll mal neu starten. Soweit so na ja, denn beim Neustart kommt in leuchtend rot die Meldung:
Secure Boot Violation Invalid signature detected. Check Secure Boot Policy in Setup.
Das ist einigermaßen schlecht. Im einfachsten Fall hat sich nur wegen eines Updates etwas geändert, was noch nachgearbeitet werden sollte. Im schlimmsten Fall ist die “Kiste” kompromittiert, was generell schon schlecht wäre und in einem Krankenhaus ganz übel ist. Aber, wie sollte es anders sein, man drückt einfach auf “OK” bzw. die Enter-Taste.
Ich frage mich wie sowas zu Stande kommt, also die Fehler und Probleme sind mir klar, aber warum das Personal so und eben nicht anders reagiert. Das man Hintergründe nicht kennt ist nachvollziehbar, aber das man nicht mal ansatzweise auf die Idee kommt die hauseigene IT anzusprechen ist mir irgendwie ein Rätsel. Stattdessen zieht man es offenbar vor mit den Fehlern und Problemen weiter zu leben. Das seltsame dabei ist: Das war mal anders, da ich das Haus kenne, dazu gleich mehr.
Jetzt kommt die Ironie von dieser Geschichte:
Das Klinikum, zu dem die Kinderklinik gehört, ist quasi mitverantwortlich dafür das ich heute in der IT bin. Und das kam so:
An Computern hab’ ich schon vorher rumgeschraubt, professionelle IT ist mir allerdings erst bei meinem Zivildienst in eben diesem Klinikum untergekommen. Das ist jetzt mehr als zwei Jahrzehnte her und war noch die Windows NT 4.0- und Windows 2000-Zeiten. Auf Station (ich war im Pflegedienst) hatten wir einen PC an dem diverse Anwendungen installiert waren und man konnte eben genau nur diese drei-vier Stück starten, mehr nicht. Alles andere inklusive diverse Bordmittel waren gesperrt. Da kam bei mir die Frage auf wie sowas geht. So brachte einen die Recherche zur Sicherheitsrichtlinie, folglich zum Server, usw. Es führte schlicht eins zum anderen. So kam es, das ich nach dem Zivildienst eine Weiterbildung in Sachen IT gemacht habe und so ging es dann weiter.
Übrigens: Das damalige Stationspersonal war in Sachen IT auch nicht fit und das machte nichts, denn wenn es Fragen oder Probleme gab hat man die EDV angerufen. Die haben sich gekümmert und alles war gut. Warum das dem Anschein nach heute anders ist, bleibt offen. Vielleicht eine andere Generation? Ich weiß es nicht.
Wie sind denn so eure Erfahrungen mit der IT in freier Wildbahn? Schreibt mir gerne in Kommentar.
Verheiratet, Vater von zwei Kindern, eines an der Hand, eines im Herzen. Schon immer Technik-Freund, seit 2001 in der IT tätig und seit über 10 Jahren begeisterter Blogger. Mit meiner Firma IT-Service Weber kümmern wir uns um alle IT-Belange von gewerblichen Kunden und unterstützen zusätzlich sowohl Partner als auch Kollegen.
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