Eine Bank, eine Renovierung und die physikalische Sicherheit von Datenleitungen

Aktuell wird in einer unserer ortsansässigen Bankfilialen wochenendweise renoviert, soll heißen: Die Geschäftsstelle, genauer gesagt deren Vorraum, in welchem sich die Bankautomaten befinden ist geschlossen. Damit man dennoch Geld abheben oder Kontoauszüge ausdrucken kann, stehen zwei Automaten im Nebengebäude zur Verfügung.

Das es bei Baustellen entsprechend zugehen kann, ist ja nichts neues. Das allerdings vom Geldautomaten die Leitungen frei zugänglich sind und zu allem Überfluss im Vorraum des Nebengebäudes keine Kamera (außer im Automat selbst) installiert ist, erschreckt dann schon.

Bankautomat - Freiliegende KabelTheoretisch könnte jemand Freitag-Abends sich in die Leitung einklinken und bis das es am Montag vielleicht jemanden optisch auffällt, Manipulationen vornehmen oder Daten abgreifen. Ich gehe jetzt aber mal schlicht davon aus, das der Datenverkehrt (hoffentlich) irgendwie gesichert ist, aber man weiß ja nie. Ganz abgesehen davon, das Sicherheit schon bei der Leitung anfängt.

Zu diesem Beitrag fällt mir die gleiche Geschichte ein, wie sie Nils Kaczenski bei faq-o-matic.net vor ein paar Jahren ebenfalls beschrieben hat:

IT-Sicherheit, der physische Layer und warum man auch Banken nicht trauen kann

Sparkassen-Sicherheit: Eine Reaktion

Die Sache ist also kein Einzelfall und auch nicht auf eine bestimmte Bank beschränkt. Ich habe die Zentrale um Stellungnahme begebeten. Da heute allerdings Sonntag ist, kann man wohl kaum mit einer zeitnahen Rekation rechnen.

Abschließend möchte ich noch anfügen, das dieser Umstand bereits seit einer Woche der Fall ist. Anfangs hatte ich noch die Hoffnung, es würde sich möglicherweise “von selbst” regeln, gemeint ist: Am ersten Tag konnte vielleicht noch niemand den physischen Schutz herstellen. Dem war wohl nicht so.

Update 10.12.2014

Heute erhielt ich einen Anruf von der Bank, die Renovierung wäre nun rum. Man hätte sich auch so keine Gedanken machen brauchen, da netzseitig Maßnahmen vorhanden sind, womit man Manipulation, Fremdgeräte etc. erkennen könne.

4 Kommentare

  1. Huskynarr

    Was soll daran neu sein? Geh mal in alle kleinen Filialen auf Ortschaften die keine eingemauerten Automaten haben.. die sind alle so offen.
    Außer man macht es wie kürzlich in Breisach am Rhein und sprengt gleich das ganze Bankhäuschen. 😀
    Also Sicherheiten kennen Banken nur bei der finanziellen Absicherung des Vorstandes.

  2. andy

    Haibach ist ja nun auch keine Stadt und ich bin viel im Außendienst unterwegs, bislang war mir das nicht begegnet. Irgendwann ist ja immer das erste Mal, von daher also neu für mich.

  3. Huskynarr

    Okay. 😀 Ja, ich finds dennoch cool das du das fotografiert hast. 😀
    Müsste ich auch mal machen.
    Nur wenige Banken haben zumindest Überwachungskameras über dem Anschluss. Aber das Kabel schnell anzuzapfen ist da ja dennoch nicht schwer. 😀
    Zudem ist unter anderem die Volksbank auch digital nicht so sicher wie die Sparkasse. 😀

  4. andy

    Ich habe den Beitrag kurz aktualisiert. Heute kam ein Anruf von der Bank dazu, man bräuchte sich keine Gedanken machen, da man Massnahmen zur Manipulationserkennung am Laufen hat. Kameras wären in den Räumlichkeiten (ganz allgemein) nicht vorgeschrieben, in den Automaten selbst ist (natürlich) was drinnen.

    Ich habe dazu noch bedenken geäußert, das man ja auch mit einer 230V-Leitung genug anstellen kann um Schaden anzurichten, potentieller Vandalismus kennt ja keine Grenzen.

    Schön fand’s der ITler der Bank auch nicht, aber die Renovierung wäre nun rum.

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