Man kann wohl in mehrfacher Hinsicht sagen, das dieser Mittwoch, der 25.01.2023 mit einigen Störungen behaftet war. Das wohl medial größte Ereignis war der Ausfall bei Microsoft (Teams, Outlook, usw., siehe Tagesschau – Microsoft-Dienste stundenlang gestört). Es geht allerdings auch kleiner bzw. regionaler. So traf es ebenfalls die Deutsche Telekom und damit einen unserer Kunden in besonderer Weise.

Eines Vorweg: Die nachfolgenden Zeilen sollen nicht als “Telekom-Bashing” verstanden werden. Es handelt sich lediglich um einen weiteren Erfahrungswert und das an diesem Tag erlebte.

So, nun der Reihe nach:

Um 09:09 Uhr meldet sich per Handy eine Mitarbeiterin des Kunden, das sowohl ein- als auch ausgehende Telefonate nicht möglich sind. Nahezu zeitgleich kommt der Alarm vom Monitoring, das der Kunde offline sei. Ein Fernzugriff via pcvisit oder VPN ist unmöglich, der Kunden ist tatsächlich “vom Netz”. Im Telekom-Kundencenter wird keine Störung angezeigt. Ein Blick auf allestörungen.de zeigt das wohl etwas “im Busch” ist:

(Hinweis: Der Screenshot wurde erst später erstellt. Man erkennt deutlich das ab ca. 08:30 bis 10:00 Uhr die Meldungen zugenommen haben.)

Der Verdacht war naheliegend, das der Kunde von einer Telekom-Störung betroffen ist. Hinzu kam die Info, das bei einer nahegelegenden anderen Firma ebenfalls nichts mehr ging. Daraufhin im Kundencenter eine Diagnose gestartet und folgende Meldung erhalten:

So etwas hatte ich bislang noch nie gesehen. Den entsprechenden Vorgang also durchgeführt. Es dauerte etliche Minuten und dann das:

So kommt man nicht weiter, also eine Störung gemeldet und einen Rückruf vereinbart. In der Zwischenzeit zum Kunden gefahren und vor Ort den Status der Geräte (Securepoint UTM, VDSL-Modem) geprüft, bis das der Anruf von der Telekom erfolgen sollte.

Vor Ort stellte sich dann heraus, dass das Netzteil des bis dato verwendeten Zyxel VMG1312-B30A offenbar defekt ist, in Folge startet das Modem ständig neu. Mit einem anderen Netzteil funktioniert das Modem zwar wieder, allerdings ist es bereits mehrere Jahre alt und nach kurzer Rücksprache wurde das Gerät durch den Nachfolger, ein Zyxel VMG3006-D70A, ersetzt und die UTM entsprechend konfiguriert. Siehe da, der Kunde ist wieder online.

Sowohl mit dem alten als auch dem neuen Modem fiel allerdings auf, das die Geschwindigkeit nicht mehr auf dem Niveau wie vor ein paar Tagen lag:

Wie man sieht, kann die Leitung mehr.

Da der zuvor bei der Störungsmeldung gewünschte Rückruf selbst Stunden später nicht erfolgt war wieder im Kundencenter geschaut, wie der aktuelle Stand ist. Eine Störungsmeldung ist allerdings nicht vorhanden, lediglich eine angeblich abgebrochene Diagnose die man weiterführen oder neu beginnen kann. Letzteres gemacht, da man ja seit Stunden wieder online ist. Mit der Angabe das mit der Geschwindigkeit etwas nicht stimmt dann folgendes Messergebnis bekommen:

Soweit, so bekannt. Es war aber mal gut das Doppelte. Im weiteren Verlauf, nach Anschluss-Neustarts, Messung, Diagnose, usw. dann eine Störung gemeldet. Diesmal klappte alles und der Rückruf erfolgte kurze Zeit später. Wie sich im Laufe des Gesprächs herausstellt, hat der Kunden ursprünglich “nur” VDSL25 beauftragt bzw. mehr ging anno 2017 an diesem Standort schlicht nicht. Warum es dann irgendwann ein VDSL50 war und wieder zurückgestuft wurde konnte nicht abschließend geklärt werden.

Die Dame meinte das evtl. ein Update des Systems (Anmerkung: Gemeint ist Telekom-seitig) das Ganze wohl zurückgesetzt hat. Daraus könnte man vermuten, dass das Upgrade auf VDSL50 ein Fehler, ein Versehen oder guter Wille (der Telekom war) gewesen ist.

Jedenfalls kann nicht (wieder) zu VDSL50 gewechselt werden, da der Anschluss auf einem VDSL25-Port wäre. Dem widerspricht allerdings die Anzeige des VDSL-Modems sowie die Erfahrung aus den vergangenen Jahren.

So oder so, man könne nur etwas an der Geschwindigkeit “drehen”, wenn man auf Glasfaser umsteigt, entsprechend vorbereitet ist es im Haus. Der Wechsel würde nicht nur aus Sicht der Telekom Sinn ergeben, sondern auch aus meiner. Man hätte mehr Geschwindigkeit und würde durch den Tarifwechsel sogar monatlich etwas sparen.

Die Umstände für den Geschwindigkeitsverlust sind etwas mysteriös, womöglich hat die Telekom da lediglich einen eigenen Fauxpas korrigiert, den soweit im Moment bekannt ist gab es keinen Auftrag für den Wechsel auf VDSL50, und durch die “Blockade” eines Upgrades möchte man einen Wechsel auf die bereits verlegte und bislang nicht genutzte Glasfaser einem so schmackhafter machen. Der Defekt des Netzteils und die gleichzeitige Störung bei der Telekom sind dagegen reiner Zufall, wenn auch ein Kurioser.

Mal sehen, was der Kunde zu dem Angebot der Telekom bei der Nachbesprechung sagen wird. To be continued…

Update 12.04.2023

Der Kunde hat sich dazu entschlossen zu Glasfaser und damit einhergehend zum aktuellen Tarif Company Pro 250 zu wechseln. Das es jetzt solange gedauert hat lang zu einem gutem Teil am Elektro-Installateur, der noch Netzwerkkabel und Strom (samt Steckdose) zum Glasfaser-HÜP ziehen musste. Heute war es dann (endlich) soweit das der Wechsel von “Kupfer zu Glas” durchgeführt wurde. Dieser verlief völlig unspektakulär sowie erfolgreich und mit mit wenigen Minuten Ausfallzeit ab. Der erste Speedtest bestätigte zudem die gebuchte Leistung, d.h. knapp 250 Mbit/s beim Downloaden und knapp 50 Mbit/s beim Hochladen.

Andy

Verheiratet, Vater von zwei Kindern, eines an der Hand, eines im Herzen. Schon immer Technik-Freund, seit 2001 in der IT tätig und seit über 10 Jahren begeisterter Blogger. Mit meiner Firma IT-Service Weber kümmern wir uns um alle IT-Belange von gewerblichen Kunden und unterstützen zusätzlich sowohl Partner als auch Kollegen.