Ein Kunde brachte ein Samsung X20 Notebook mit den Worten “im anderen Laden haben die gesagt, die Netzwerkkarte wäre kaputt”. Da dieser Mitbewerber bekannt ist und in der Vergangenheit schon mit einigen Sachen aufgefallen war, schauten wir uns die Sache mal an.

Unter Windows XP meldete der Geräte-Manager, das die Netzwerkkarte nicht initialisiert werden konnte (Code 10). Bei solchen Fällen hat unserer Erfahrung nach oft ein Treiber-Update, gelegentlich sogar ein Windows-Update geholfen. Beides brachte uns aber zunächst nicht weiter.

Beim Testen der Netzwerkkarte über eine Linux Live-CD viel allerdings auf, das Diese einwandfrei funktioniert. Mit diesem Wissen war es dann leicht zu recherchieren und prompt fand sich die Lösung:

ubuntu-forum.de – Probleme mit Broadcom 440x nach Benutzung der Ubuntu-Live-DVD

Kurze Ursache des Problems: Die Prüfsumme (Checksum) im EEPROM der Netzwerkkarte ist falsch. Linux ignoriert das, Windows nicht. Daraus ergibt sich der bereits erwähnte Umstand, das die Netzwerkkarte unter Linux funktioniert und unter Windows nicht. Um das zu bestätigen wurde der Reihe nach vorgegangen:

  • Zur Sicherheit die Festplatte ausbauen (damit den Daten nichts passiert)!
  • ISO der DOS Diagnostic Utilities herunterladen und auf eine CD brennen.
  • Notebook von CD starten.
  • “1) Continue to boot FreeDOS from CD-ROM” auswählen.
  • “1. Install to harddisk using FreeDOS Setup (default)” auswählen.
  • “2) Deutsch (German)” auswählen.
  • “Run FreeDOS from CD-ROM (return to command prompt)”auswählen.

In der Eingabeaufforderung dann

cd B44UDIAG
B44UDIAG

eingeben. Daraufhin startet das Diagnose-Programm und meldet einen Checksum-Fehler:

IMG_00000242_2

Die Lösung ist eigentlich relativ einfach, allerdings muss man das Tool “b44diag.exe” erstmal suchen und finden. Auf der Broadcom-Homepage hatten wir kein Glück, kurzum Google gefragt und bei Acer einen Download gefunden:

Acer TravelMate – Broadcom 4401

Nun gibt es mehrere potentielle Möglichkeiten, wie man weiter verfahren kann. Wir haben es mit einem bootfähigen USB-Stick, der mit dem HP USB Disk Storage Format Tool und ein paar DOS-Dateien vorbereitet wurde, getan. Auf diesen Stick kopierten wir die Dateien aus dem vorigen Download und starteten das Notebook damit:

cd lan4401
cd dosdiag
b44diag -b44eng

In der neuen Eingabeaufforderung folgende Befehle eingeben:

sromutil -c
quit

Optional kann man nun nochmal das Test-Programme laufen lassen:

b44udiag

Nachdem die Festplatte wieder eingebaut und das Notebook neu gestartet wurde, funktioniert alles wieder so wie es soll. Zugegeben, darauf muss man erstmal kommen, allerdings dürfte es für jeden PC-Techniker heutzutage kein Problem mehr darstellen, in solchen Fällen mal kurz den Computer von einer Linux-CD zu starten, um sicher zu gehen.