Von einem Neukunden steht gerade die CAD-Workstation in der Werkstatt. Diese lief ursprünglich wohl mal mit Windows 7, erfuhr vermutlich vergangenes Jahr ein Upgrade auf Windows 10 und damit begannen die Schwierigkeiten.

Als Mainboard ist ein Gigabyte GA-FX58-UD5 verbaut, laut Hersteller wird Windows XP, Vista und 7 unterstützt. Ferner wurden zwei Festplatten mittels Intel RST als RAID1 für System und Daten gespiegelt. Das System ist gut sieben Jahre alt und eigentlich noch ganz gut, allerdings ist irgendwann eine Festplatte komplett ausgefallen (wird nicht mehr erkannt) und die Zweite meldet ebenfalls Fehler. Ferner stürzt das System regelmässig ab.

Die erste gute Tat bestand darin eine Datensicherung zu erstellen, die Festplatten zu tauschen und die Sicherung wiederherzustellen. Soweit, sogut. Windows bootet, lief mal mehr oder weniger lang und dann wieder ein Crash. Nach kurzer Recherche war klar warum: Der Intel RST-Treiber ist nicht mit Windows 10 kompatibel. Eine Aktualisierung ist ebenfalls nicht möglich, da der Chipsatz nicht mehr gepflegt wird. Der Versuch mit älteren Versionen des Treibers, die beides, d.h. Windows 10 und den verbauten Chipsatz unterstützen, diesen Umstand zu lösen half nicht. Es lies sich kein anderer Treiber installieren, bei manch anderen scheint dies allerdings geholfen zu haben. Womöglich ist dies von der konkreten Windows 10-Version abhängig.

Erst nachdem eine Festplatte abgezogen und im BIOS von “RAID” auf “AHCI” umgestellt wurde lief das System stabil.

Da der Kunde aber ein RAID1 haben möchte, wurde als nächstes versucht, die Windows-Bordmittel zu verwenden. Nach dem Konvertieren der System-Platte von einem Basis- zu einem dynamischen Datenträger führte dazu, das Windows nicht mehr startet. Auch dieses Verhalten ist dem Vernehmen nach bekannt. BIOS-Update, x Einstellungen geändert und (erfolglos) getestet, es half alles nichts. Offenbar hat man mit diesem Board, Windows 10 und RAID(1) schlichtweg kein Glück.

Das Ende vom Lied, weil’s eben ohne größeren Hardwaretausch nicht anders geht: Die eine Platte läuft als System-, die Andere als Backup-Platte (als Sicherungsziel für Veeam Agent).

Update 20.10.2017

Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, das man das RAID-Thema auch durch einen anderen Festplatten- bzw. ordentlicher mit einem anständigen RAID-Controller lösen könnte.

Damit Windows 10 nach dieser Umstellung booten konnte, musste noch AHCI nachträglich aktiviert werden:

Windows TenForums – How to Enable AHCI in Windows 8 and Windows 10 after Installation

Konkret in diesem Fall musste im Unterschlüssel “Override” von “storahci” der Wert von “Start” von “3” auf “0” geändert werden.