Windows 11 auf nicht unterstützter Hardware per Upgrade installieren

Dieses Thema ist nicht neu, aber wird angesichts des immer näher kommenden Lebensendes von Windows 10 im Oktober 2025 brisanter: Windows 11 auf nicht unterstützter Hardware installieren.

Gleich vorab: Ja, es ist möglich und nein, es wird nicht unterstützt, weder von Microsoft noch durch die Hardware-Hersteller. Das bedeutet, das man im Problemfall alleine dasteht und schlimmstenfalls ein nicht mehr benutzbares System hat! Ferner weiß man nicht, wann Microsoft durch ein Update die Möglichkeiten weiter eingeschränkt oder Funktionen (nach dem Upgrade) unbrauchbar macht.

Zum Test habe ich mal einen alten PC, der bei uns in der Werkstatt für alles (un-)mögliche genutzt wird hergenommen. Ausgestattet ist dieser wie folgt:

  • CPU: Intel Core i5-4690 (4. Generation, VÖ 2014)
  • RAM: 10 GB DDR3
  • SSD: 120 GB SATA
  • Mainboard: Gigabyte GA-Z97M-D3H (die letzten Treiber für Windows 10 gab es 2016)

Alles im allen also top-aktuelle Hardware 😉 Gut abgehangen, läuft dafür ohne Probleme. Prüft man die Kompatibilität z.B. mit Microsoft’s PC-Integritätsprüfung oder WhyNotWin11 sieht das Ganze erstmal wenig vielversprechend aus:

Übrigens: Die “8 Jahre alt” beziehen sich wohl auf das Installationsdatum von Windows 10.

Wie man sieht ist da einiges unstimmig. Als Vorbereitung für das Inplace Upgrade wurden folgende Schritte durchgeführt:

  • Alle aktuellen Windows 10- und Treiber-Updates einspielen.
  • Platz auf Laufwerk C: schaffen.
  • AV deinstallieren.
  • Im BIOS von “Legacy” auf “UEFI” umstellen.
  • Das System von einem WinPE-Medium starten und das Partitionsschema von MBR auf GPT bzw. für UEFI ändern:
    Erst mit “diskpart  – list disk” das richtige Laufwerk ermitteln (in der Regel handelt es sich um Disk 0), dann mit “mbr2gpt.exe /validate /disk:0” prüfen ob eine Umstellung möglich ist und schließlich mit “mbr2gpt.exe /convert /disk:0” konvertieren.
  • Windows 10 erneut starten.
  • Eine Datei mit dem Namen “Upgrade.reg” erstellen und folgenden Inhalt einfügen:
    Windows Registry Editor Version 5.00
    
    [HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\Setup\MoSetup]
    "AllowUpgradesWithUnsupportedTPMOrCPU"=dword:00000001
  • Die Datei “Upgrade.reg” doppelt anklicken, um den Wert der Registry hinzufügen zu können.

Prüft man nun erneut mit WhyNotWin11 sieht die Sachen schon besser:

  • Das ISO von Windows 11, in diesem Fall 22H2, mounten und die “Setup.exe” starten.
  • Eine leere Text-Datei mit dem Namen “AppraiserRes.dll” erstellen und in den Ordner “C:\$WINDOWS.~BT\Sources” kopieren.

Das Setup sollte nun wie gewohnt durchlaufen.

Wer weniger Handarbeit haben möchte, greift auf das Skript  Skip_TPM_Check_on_Dynamic_Update.cmd zurück (Danke an Christian für den Tipp). Ich habe es selbst noch nicht getestet, des Lesart nach erledigt dieses die notwendigen Vorbereitungen, sprich “Upgrade.reg” und “AppraiserRes.dll”, um ein erfolgreiches Upgrade zu ermöglichen.

Wie sind denn so eure Erfahrungen mit Windows 11 auf nicht-unterstützter Hardware? Lasst mir einfach ein Kommentar da.

Quelle

Deskmodder.exe – Wiki – Windows 11 auch ohne TPM und Secure Boot installieren

Update 19.09.2023

Heute wurde die nächste “alte Mühle” aktualisiert. Die (relevante) Ausstattung ist:

  • CPU: Intel Core i5-6500 (6. Generation, VÖ 2015)
  • Mainboard: ASUS B150M-C (Letzte Treiber von 2019)

Der Rechner selbst ist von 2016 und lief schon mit UEFI. Wie beim vorigen Modell scheitert es primär an der CPU und dem fehlenden TPM. Diesmal das Ganze mit dem Skript “Skip_TPM_Check_on_Dynamic_Update.cmd” (siehe oben) gemacht. Soll heißen:

  • ISO gemounted.
  • Das Skript ausgeführt.
  • Anschließend das Setup ausgeführt.

Alles lief unspektakulär durch, scheint soweit also ebenfalls ok zu sein.

Update 09.10.2024

Mittlerweile wurde Windows 11 24H2 veröffentlicht und zumindest ein Upgrade funktioniert mit Skip_TPM_Check_on_Dynamic_Update.cmd in der Version “2023.12.07 V13”.

1 Kommentar

  1. Delta

    Danke für den tollen Beitrag! 🙂
    Ich habe privat noch einen Tower mit einem Xeon der 2./3. Core-i Generation im Einsatz und werde das testweise damit durchspielen.
    In der Firma haben wir nur Notebooks im Einsatz und dort sind alle neuer als die 8. Generation, einfach weil dort 4 Kerne im Mainstream ankamen. 😀

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