Ein paar Hinweise zu Tandberg Data AccuGuard Server

Durch einen Kunden bin ich mit der Backup-Lösung von Tandberg Data, genauer gesagt RDX QuickStor mit AccuGuard in Berührung gekommen. Bei der Durchsicht der Software als auch der Dokumentation sind mir ein paar “Kleinigkeiten” aufgefallen.

Zunächst sei erstmal im guten erwähnt, das RDX eine feine Sache und Tandberg ein renommierter Hersteller ist. Die Hardware ist auch gar nicht das Thema dieses Beitrags.

Die Software, AccuGuard Server, ist zwar vom Prinzip her gut, aber sichert man damit wirklich Server auf Windows Basis, kann einem leicht etwas “durch die Lappen” gehen. Soll heißen: Man sichert nicht alles oder bekommt “Spass” bei der Wiederherstellung.

Konkret fiel mir auf, das zwar VSS und Exchange (via VSS und ESEUTIL) als auch SQL ( via VSS) unterstützt werden, aber Active Directory nicht. Ferner ist ein Bare Metal Recovery, also die Wiederherstellung eines kompletten Systems nicht vorgesehen.

Sichert man damit jetzt nur Dateien bzw. Dateiserver ist das ok. Aber was nutzt einem die Exchange-Datenbank, wenn das dazu gehörige AD nicht mehr da ist?! Das kann vor allem im KMU-Umfeld in Verbindung mit dem Windows Small Business Server schnell der Fall sein.

Mögliche Alternativen

Ich konnte es noch nicht testen, aber laut meiner Recherche gibt es Mittel und Wege, Tipps und Tricks, etc. um diese Einschränkungen zu umgehen. Dabei greift man direkt via Laufwerksbuchstabe auf das RDX-Laufwerk zu und verwendet eine andere Backup-Software. Anbei ein paar Links zum Thema:

Anpassen des Windows SBS 2011 Backups für RDX-Laufwerke

Datensicherung auf RDX-Laufwerk

BackupAssist – Backup-Ziele

Update 24.05.2013

Troubleshooting Exchange Server Backup

Erhält man beim Sichern eines Exchange Servers Warnungen, wie z.B.

WARNING: Error scanning path D:\Exchange\V14\Mailbox\Mailbox Database\E00*.log from component Logs
Note: Incomplete scan.

so liegt das meist an der Umlaufprotokollierung. Per Standard ist Diese beim SBS 2011 aktiviert. Damit die Software von Tandberg Data den Exchange erfolgreich bzw. ohne Warnung sichern kann muss Sie allerdings deaktiviert sein.

Eine Anleitung für Exchange Server 2007, die auch auf den Exchange Server 2010 angewendet werden kann, findet sich bei Microsoft im TechNet:

TN – Aktivieren oder Deaktivieren der Umlaufprotokollierung für eine Speichergruppe

Vielen Dank an den Support von Tandberg Data, der innerhalb von 30 Minuten auf meine E-Mail reagiert hat.

Update 31.05.2013

Wer Server-Eye einsetzt und das Tandberg Backup, genauer gesagt den AccuGuard Server, überwachen möchte, findet den Umstand vor, das dafür kein direkter Sensor vorhanden ist.

Aber unter

C:\Program Files\Tandberg Data\AccuGuard Server for RDX\Client\Logs

finden sich die Logs. Mit Hilfe des Sensors “Log-Ordner Schlüsselwort” kann man nach bestimmten Wörtern suchen lassen. Dabei werden automatisch die neuesten Logs geprüft.

Trägt man nun im Feld “Benachrichtigung bei”

Error,Warning,incomplete scan

ein, so sollte man alarmiert werden, wenn etwas Schief läuft. Allerdings sollte man entweder den Prüfintervall hochsetzen oder eine Pausenzeit des Sensors konfigurieren, da eine Prüfung der Logs während einer laufenden Datensicherung nicht funktioniert (der Zugriff durch den Sensor auf die Logs wird verweigert).

Update 27.06.2013

Es gibt eine neue Version der Software, siehe dazu diese Pressemitteilung. Spannend ist aus meiner Sicht vor allem das Thema Bare Metal Recovery. Ich habe den Hersteller mal mit einer Liste an Fragen angeschrieben.

Update 31.07.2013

Durch einen Partner hatte ich mit der aktuellen Tandberg AccuGuard Server for RDX-Version zu tun. Anbei ein paar kleine Infos dazu:

  • Die grundlegende Handhabung ist bislang quasi gleich geblieben.
  • Für eine Installation unter Windows Server 2012 wird das Feature “Desktopdarstellung” benötigt.
  • Es kann passieren das die G Data Business-Lösungen, genauer gesagt die Heuristik, die Datensicherung auf dem RDX-Medium fälschlicherweise als Schädling erkennt.
  • Die Wiederherstellungsumgebung für das Bare Metal Recovery kann auf CD gebrannt, als ISO-Datei gespeichert, direkt auf das RDX-Medium oder einem USB-Stick abgelegt werden. Zuvor muss die auf WinPE-basierte Bootumgebung heruntergeladen werden.

Ich werde mir bei Gelegenheit die Rettungsumgebung mal ansehen. Leider muss ich an dieser Stelle schreiben, das Tandberg auf meine Fragen vom 27.06.2013 bislang nicht geantwortet hat. Schade.

Update 03.09.2013

Seit dem 23.08.2013 habe ich ein Tandberg RDX QuikStor samt Medium zum Testen vom Hersteller erhalten und schreibe auch schon fleißig an einem eigenem Beitrag darüber.

Die Fragen die bezüglich Nachlizenzierung bzw. Lizenz verlängern, usw. von mir gestellt sind, wurden bis dato immer noch nicht beantwortet. Da sag’ ich doch mal: Essig.

Hinweis am Rande: Möchte man den AccuGuard Server for RDX installieren, so ist das Feature “Desktopdarstellung” Voraussetzung unter Windows Server 2008 (R2) und 2012.

7 Kommentare

  1. eNTe

    Danke für deine Ausführungen zu Accuguard.
    Ich hatte nun das Problem, dass nach einem Update auf b8.0.504.1 ArchiveIQManager.exe den gesamten freien Arbeitsspeicher vereinnahmt hat. Die (vorübergehende) Lösung habe ich hier gefunden:
    http://www.administrator.de/frage/win2012-essentials-tandbergs-archiveiq-manager-service-arbeitsspeicher-252482.html.
    Der TE Shutt1978 hat vom Support folgende Anweisung erhalten:
    1. Stoppen der beiden Dienste:
    AccuGuard Archive Manager (Dienstname AAMSVC)
    AccuGuard ViewStor (Dienstname AASSVC)
    2. Im Installationspfad der AccuGuard Software eine Sicherheitskopie der Datei ArchiveIQManager.exe.Config file anfertigen
    3. Die Datei ArchiveIQManager.exe.Config file mit einem Texteditor öffnen und nach dem String „AiqSearchEngineWorker“ innerhalb des Files suchen
    4. Einfügen der Zeile an erster Position innerhalb der „settings“ Deklaration.
    5. Änderung Abspeichern und File schließen.
    6. AccuGuard starten (die Dienste werden damit automatisch wieder aktiviert)
    Der Speicherverbrauch wird durch Deaktivieren der Suchindexierung sehr viel niedriger sein als zuvor. Indikator für eine erfolgreiche Implementierung ist das Fehlen des Datei-Suchfeldes unter „Durchsuchen“

  2. eNTe

    oben fehlt der entscheidende Eintrag in der .config (4.):
    spitze Klammer auf
    setting name=”enabled” value=”False”
    / spitze Klammer zu
    k.A wie die Klammern im Blog richtig einzutragen sind.

  3. Johannes Buchmann

    Gute Arbeit !
    Aber: “fiel mir auf” nicht “viel mir auf”

  4. andy

    Danke, ist korrigiert.

  5. Geert Janssen

    Ich hab die Accuguard Software auch ausprobiert (Juli 2016) und habe folgende Bemerkungen: Accuguard schreibt in ein ‘eigenes’ (proprietary) Format. Also wenn man nach 10 Jahre versucht Dateien zu wiederherstellen wird das möglich sehr schwierig (gibt es noch Accuguard Software auf zukunftige Linux/Windows/Mac PC’s/Tablets/..?). Problematisch sind die “warnings” die keine Information über die problematische Dateien gibt. Nur das Pfad gibt eine Hinweis. Man soll tief in die ‘Log files’ hinein tauchen um zu entdecken welche dateien die Fehler erzeugt haben.
    Entschuldige für mein slechtes Deutsch.

  6. hjz

    gibt eine Nachfolge Software zu Accuguard Software???

  7. Andy

    Ist mir leider so direkt nicht bekannt, da ich seit damals nicht mehr mit AccuGuard und RDX zu tun hatte.
    Das hier könnte irgendeine eine Art Nachfolger sein:

    https://www.rdxbackup.datastor.com/

    Geht es speziell um die Unterstützung von RDX-Medien?
    Falls ja, dann gibt es andere Programme die dieses Format supporten, z.B. BackupAssist CLassic.

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