Ein paar Worte zum Microsoft Action Pack

Das Microsoft Action Pack ist für kleine Unternehmen im IT-Bereich eine feine Sache, erhält man doch einiges ein Software zur internen Nutzung zu einem angemessenen Preis.

Hier und da gibt es aber ein paar Kleinigkeiten zu beachten. Alles in allem nichts schlimmes, aber dennoch ist so manche Info an manchen Kollegen ungelesen oder unbeachtet vorüber gezogen (daran wird dann wohl auch ein solcher Beitrag nichts ändern).

Editionen

Das Microsoft Action Pack ist in zwei Editionen erhältlich:

  • Solution Provider
  • Development and Design

Die Namen lassen schon vermuten, worin die Unterschiede bzw. Schwerpunkte liegen. Nachfolgend geht es um das Action Pack Solution Provider, welches wir selbst im Einsatz haben. Genaueres kann man im übrigen hier nachlesen.

Wer darf es wofür verwenden

Verwenden, genauer gesagt zunächst mal Abonnieren darf es jeder Microsoft Registered Partner. Höhere Partnerstufen wie Silber und Gold sind davon ausgeschlossen. Ferner muss das Unternehmen mindestens 75% seiner Produkte und Dienstleistungen außerhalb des Unternehmens verkaufen. Mit anderen: Eigenständige IT-Abteilungen von größeren Firmen sind davon ausgenommen.

Die Lizenzen, die man im Rahmen des Abonnements zur Verfügung gestellt bekommt dürfen nur für

  • den internen Gebrauch, also die eigenen Arbeitsplätze und Server,
  • zur Demonstration gegenüber Kunden und
  • für Schulungen eingesetzt werden.

Damit ist z.B. die Nutzung beim Kunden ausgeschlossen. Kleiner Erfahrungswert: Ein Partner verwendet die Server-Lizenzen aus seinem Action Pack beim Kunden. Das ist zum einen nicht gestattet und zum anderen schlichtweg eine blöde Idee, wenn ich das mal so formulieren darf.

Ferner gibt es bei den jeweiligen Produkten ebenfalls verschiedene Dinge zu beachten. So handelt es sich bei Windows um Upgrade-Lizenzen, d.h. eine “berechtigte” Lizenz muss vorhanden sein. Also ein Computer, bei dem schon z.B. ein Windows XP Profesional vorinstalliert ist/war.

Die Office-Lizenzen sind zwar keine Upgrades, dürfen aber nicht in einer RDS-Umgebung (aka Terminalserver) verwendet werden.

Der Eignungstest

Bevor man ein Action Pack-Abonnement abschließen kann bzw. darf, muss man einen ca. 30-minütigen Online-Kurs samt Test absolvieren. Das ist an und für sich nichts dramatisches und selbst wenn man die nötigen 70% im ersten Anlauf nicht schafft, kann der Test wiederholt werden. Ungünstig ist, meiner Beobachtung nach, das die Schrift bzw. der gesamte Dialog, der in Silverlight realisiert ist, relativ klein ausfällt und darüber hinaus die Informationen nicht gerade auf dem neuesten Stand, ich bin sogar geneigt zu sagen, durcheinander sind. So kommt beispielsweise Office 2007 noch darin vor.

Immer die neuesten Versionen?

Microsoft propagiert das im Action Pack immer die neusten Versionen seiner Produkten enthalten sind. Das ist grundsätzlich auch richtig. So finden sich (Stand: 10.08.2013) aber nicht nur z.B. Windows 8 und Server 2012 im Download-Bereich, sondern auch nach wie vor Windows 7 und Server 2008 R2.

Es ist also keine “Panik” von Nöten, das man gleich alle Produkte bzw. Lizenzen herunterladen muss, da man sonst möglicherweise beim Release eines neuen Produkts, die alten Sachen nicht mehr bekommt.

TechNet for Action Pack-Abonnenten

Im Action Pack-Abonnement ist ebenfalls ein Zugang zum TechNet enthalten. Angesichts der Abkündigung Microsofts ist zum aktuellen Zeitpunkt meines Wissens nach die Frage offen, wie lange das noch so bleibt und überhaupt genutzt werden kann.

5 Kommentare

  1. Thomas Wahl

    Hat man in der Stufe “Solution Provider” Zugriff auf die Demo-VMs im Partner Netzwerk ?

    Beispiel:

    http://bingsoft.wordpress.com/2011/05/24/microsoft-dynamics-crm-2011-vm-now-available/

    https://mbs.microsoft.com/Cms/Templates/document/General.aspx?NRMODE=Published&NRNODEGUID={060C9677-229D-49E1-9F00-95E56D9F1657}&NRORIGINALURL=/partnersource/deployment/methodology/vpc/MSD_CRM2011VirtualMachine&NRCACHEHINT=Guest&wa=wsignin1.0

  2. andy

    Ich glaube nicht, zumindest sehe ich soweit nur Lizenzen, aber keine VMs.

  3. Sascha Müller

    Hallo,

    was sind dann die großen Vorteile/Nachteile im Vergleich zum Silverpartner?

    Silverpartner:
    – Microsoft Prüfungen notwendig (2 Mitarbeiter)
    – höhere Kosten
    – mehr Lizenzen

    Ausgenommen das man sich als Firma als Silver Partner klar besser repräsentieren kann und von Microsoft mehr Möglichkeiten bekommt sich zu repäsentieren, was würde sonst noch sein?

  4. andy

    Hallo Sascha,

    du hast es, soweit ich erkennen kann, schon aufgezeigt.
    Das ActionPack ist im wesentlichen für die kleinen IT-Betriebe oder IT-StartUps gedacht oder diejenigen, die kein Interesse (oder keine Möglichkeit) haben einen anderen Partner-Status über Registered Partner hinaus zu erreichen oder zu halten.

    Ob man als MS-Sowieso-Partner allerdings wirklich mehr Aufträge erhält (jenseits der Marketing-Versprechen) sei mal dahingestellt.

  5. Michael Jelinski

    Sehr schöner Beitrag, der die Bedingungen für das MS Action Pack passend zusammenfasst. Danke dafür!

    Schöne Grüße
    Michael Jelinski

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