Windows: Ein paar Worte zu Windows Backup

Ich habe mal wieder ein wenig mit Windows Backup, das es seit Windows Vista gibt, herumgespielt und möchte in diesem Artikel ein paar Worte dazu schreiben.

Folgendes bezieht auf Windows Backup von Windows 7 und Server 2008 R2.

Systemabbild-Sicherung

Verwendet man in der Eingabeaufforderung oder in Skripts den Befehl

wbadmin start backup

verhält sich Dieser je nach weiterer Konfiguration unterschiedlich.

Gibt man den Befehl wie oben beschrieben ein, wird, falls vorhanden, eine geplante Sicherung durchgeführt. In meinem Test hat das aber für eine geplante Systemabbildsicherung nicht funktioniert.

Gibt man den Befehl wie folgt ein,

wbadmin start backup -allcritical -backuptarget:e:

erstellt Windows Backup ein Image aller für den Startvorgang relevanter Partitionen. In der Regel ist das die 100 MB Bootpartition und C. Microsoft nennt Dies in seiner Dokumentation one-time backup. Dabei handelt es sich um eine Kopie-Sicherung. Diese unterstützt keine differentiellen und inkrementellen Sicherungen. Eine am Ziel vorhandene bestehende Systemabbildsicherung wird ohne Warnung überschrieben. Eine Versionierung ist nicht vorhanden. Diese gibt es nur für Datei-Sicherungen.

Vorteil dieses Befehls ist es, das man dadurch schnell ein Image des aktuellen Systems erstellen kann ohne Zusatz-Tools zu benötigen.

Auf die Systemabbildsicherung kann nur über die Datenträgerverwaltung oder mittels diskpart zugegriffen werden. Stichwort(e): VHD mounten.

Geplante Sicherung

Um eine geplante Sicherung anzulegen gibt es zwei Möglichkeiten:

Entweder über die grafische Oberfläche oder mittels Eingabeaufforderung. Anbei ein Beispiel für die Eingabeaufforderung:

wbadmin enable backup -allcritical -backuptarget:e: -schedule:08.00

Dieser Befehl steht nur für Windows Server 2008 R2 zur Verfügung. Unter Windows 7 bleibt nur der Weg über die grafische Oberfläche.

Sicherung auf eine andere Partition auf dem gleichen Datenträger

Es ist möglich, auf eine andere Partition auf der gleichen Festplatte zu sichern, die auch die Boot- als auch C-Partition beinhaltet.

Das es nicht sehr sinnvoll ist im Falle eines Festplatten-Defekts die Sicherung auf dem gleichen Laufwerk zu haben, wie das zu sichernde Windows, dürfte soweit verständlich sein.

Allerdings kann diese Methode z.B. für Notebooks oder auch Desktops und Server sinnvoll sein, sofern regelmässig eine Kopie der Sicherung an eine externe Stelle erfolgt.

Acronis verwendet z.B. für seine Secure Zone eine versteckte Partition.

Backup-Ziel

Leider ist es nicht möglich, weder über die grafische Oberfläche, noch in der Eingabeaufforderung, Unterordner zu verwenden.

Interessanterweise unterscheidet sich sogar die Struktur des Backup-Ziels, je nachdem wie bzw. welche Sicherung erstellt bzw. ausgeführt wird.

So befindet sich das Systemabbild im Root des Ziel-Laufwerks in einem Ordner namens “WindowsImageBackup” und dort wiederum in einem Unterordner mit dem Computernamen.

Wurde die Sicherung über die grafische Oberfläche eingerichtet und dort wird nicht nur das Systemabbild ausgewählt, so wird im Root des Ziel-Laufwerks ein Ordner mit dem Computernamen eingerichtet und dort die Datei-Sicherung gespeichert.

Führt man einen Doppelklick auf einen Datei-Sicherungs-Ordner aus, erscheint ein Dialog mit den Wiederherstellungsoptionen.

Keine Komprimierung und keine Verschlüsselung

Im Gegensatz zu Mitbewerbern bietet das Windows Backup keine Komprimierung der Sicherung. Das dürfte darin begründet sein, das die VHD-Datei in virtuellen Umgebungen verwendet werden kann.

Ferner wird keine direkte Verschlüsselung der Sicherung unterstützt. Auch das dürfte am VHD-Format liegen. Als work-around kann man das Ziel-Laufwerk verschlüsseln. Dies ist sinnvoll, wenn die Sicherung extern gelagert wird.

Persönliche Anmerkung und Meinung

Wirklich sicher fühle ich mich mit dem Windows Backup nicht. Klar, es fehlt an Erfahrung. In so mancher Hinsicht war mir das alte ntbackup lieber. Z.B. beim Planen von Voll- und Differentiellen-Sicherungen und dem Öffnen der Sicherungen.

So wirklich verstanden, wie Microsoft nun das mit den Versionen (Ist wohl eine Mischung aus differentieller und inkrementeller Sicherung?) handhabt, habe ich im Moment noch nicht.

Die Systemabbild-Sicherung wird als VHD-Datei erstellt, das hat zum einen den Vorteil, das man das Image einhängen kann und dann auf Dateien zugreifen kann. Ferner lässt sich von einem solchen Abbild booten, z.B. in Virtual PC.

Für jede Partition gibt es eine VHD-Datei und parallel dazu verschiedene Meta-Daten.

Mein Lieblings-Image-Backup-Tool Drive Snapshot bietet da trotz viel Kommandozeile mehr Komfort, wie ich finde.

Nicht das man mich falsch versteht, es geht hier nicht um Werbung. Andere Hersteller wie Acronis, StorageCraft, Symantec, … bietet ebenfalls mehr Komfort und Möglichkeiten. Das aber auch zu einem anderen Preis als die Bordmittel.

Wie ntbackup auch soll Windows Backup nur eine rudimentäre Sicherung anbieten und für den ungeübten Anwender geeignet sein. Das ist über die grafische Oberfläche relativ gut gelöst, wobei die Auswahl was gesichert werden soll, für Verwirrung sorgt.

Gänzlich ungeeignet ist Windows Backup nicht! Auch wenn sich das hier evtl. so liest. Je nachdem was man damit machen möchte, muss man schlicht ein paar Dinge beachten.

1 Kommentar

  1. Uncut Games

    Wie immer ein super Beitrag. Besonders gut hat mir die Erklärung mit der geplanten Sicherung gefallen.

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