Im Zuge einer Umbau-Maßnahme sollte eine Festplatte, die bislang in einem externen USB-Gehäuse betrieben wurde intern in den Computer verlegt werden. Das sollte ja eigentlich kein Problem sein, außer es gibt eine Überraschung.
Nachdem die Festplatte intern via SATA angeschlossen war zeigte die Datenträgerverwaltung von Windows, das es nicht mehr eine große Partition, die sich über die gesamte Kapazität erstreckt, sondern eine 2 TB große “GPT-Schutzpartition”:
Auf die Daten konnte so nicht zugegriffen werden. Den Hintergrund zu diesem Verhalten hat “Madnex” in diesem Thread im Forum bei hardwareLuxx sehr gut erläutert:
Hardware – Festplatten und Storage – GPT Schutzpartition nach wechsel intern – extern
Kurz gefasst: Der USB-Controller im externen Gehäuse emuliert 4K-Sektoren, dies war mal so ein Workaround auf Pre-GPT-Zeiten, damit seinerzeit aktuelle Windows-Versionen wie XP, die noch kein GPT kannten und konnten, ebenfalls größere Kapazitäten ansprechen können. Nach Nachteil an dieser Emulation zeigt sich nun beim Umbau, das Ganze ist dann vom Controller abhängig. Im Defekt-Fall hätte man mitunter seine Daten verloren, sofern man kein Backup hat versteht sich.
Gelöst wurde das Thema auf einfach: Die Festplatte wurde zunächst wieder ins externe Gehäuse zurück gebaut, dann wurden alle Daten auf eine weitere externe Festplatte kopiert. Anschließend wurde die Festplatte wieder intern verbaut, mit diskpart (clean) bereinigt und neu initialisiert, partitioniert und formatiert. Zu guter Letzt wurden die Daten dann wieder darauf kopiert.
Verheiratet, Vater von zwei Kindern, eines an der Hand, eines im Herzen. Schon immer Technik-Freund, seit 2001 in der IT tätig und seit über 10 Jahren begeisterter Blogger. Mit meiner Firma IT-Service Weber kümmern wir uns um alle IT-Belange von gewerblichen Kunden und unterstützen zusätzlich sowohl Partner als auch Kollegen.
Interessanter Artikel, den man aber vervollständigen muss:
Das die externe Platte aus dem externen Gehäuse mit der 4k-Emulation hinterher woanders, außerhalb DIESES Gehäuses nicht mehr lesbar ist mit der besagten Fehlermeldung der “GPT-Schutzpartition”, passiert nur, wenn diese Festplatte auch in diesem externen Gehäuse initialisert wurde. Baut man hingegen eine schon bespielte HDD in das Gehäuse und schiebt dann Daten hin und her, werden sie jeweils an jedem System erkannt.
Der ganze Murks nimmt aber noch viel größere Ausmaße an:
Wer nun denkt – so wie du es oben beschrieben hast – , er kopiert die Daten dieser problematischen 1. Festplatte vorssichtshalber mal auf eine 2. Festplatte, um die erste dann über Diskpart in Windows am SATA komplett zu löschen und neu zu initialisieren über die Windows-eigene Datenträgerverwaltung, um dann widerum anschließend die Daten von der 2. Festplatte auf die 1. Festplatte zurück zu kopieren, sodass diese dann wieder überall lesbar ist, der irrt:
Sie ist dann an jedem SATA Anschluß lesbar, sehr wahrscheinlich auch an ANDEREN externen Gehäusen, aber NICHT MEHR in DEM externen Gehäuse, in dem sie ursprünglich war. Denn nun wird HIER seinerseits eine “GPT-Schutzpartition” angezeigt. Das liegt sehr wahrscheinlich daran, das im internen Chip des Festplattengehäuses noch Daten zu der HDD gespeichert sind – und die bekommt man nicht weg. Ich habe bisher keine Möglichkeit gefunden, diesen Controller zu resetten. Man kann Glück haben, und man findet ein Firmware Update. Wenn nicht, dann eben nicht. Das Gehäuse reagiert immer wieder, egal was macht man, mit diesem Fehler auf DIESE Festplatte. Was auch bedeutet: Irgendwelche Informationen müssen auf der angeblich mit Diskpart komplett gelöschten Platte ja noch vorhanden sein, sonst würde der Controller des besagten externen Gehäuses ja nicht so speziell auf diese Festplatte reagieren. Andere sind problemlos lesbar.
Ich weiss das so gut, weil ich aktuell genau dieses Problem habe. Zum Glück habe ich eine zusätzliche Festplatte, mit der ich alles auprobieren kann – und habe. Ich sitze seit 3 Tagen daran. Ich habe alle möglichen Löschmöglichkeiten und Methoden, in allen erdenklichen Reihenfolgen, an allen erdenklichen Anschlußmöglichketen, intern, aber auch mit allen möglichen externen Gehäusen, mit verschiedenen vorher formatierten und nicht formatierten Festplatten versucht, um dieses Verhalten des Gehäuses zu überlisten oder zurück zu setzen. Nichts hilft.
Ich wusste bisher auch nicht, das Windows eine nicht sichtbare 16 mb große unbenannte Partition erstellt VOR der eigentlichen Partition, wenn man eine Festplatte initialisiert und neu einrichtet. Angezeigt wird das niergends, nur mit Third Party Programmen. Zufall das ich das entdeckt habe. Ich dachte dann sofort das wäre der Ursprung des Übels: Logisch, dass das alte externe Gehäuse dann dort Daten noch sucht, die aber nicht mehr da sind – und dann “GPT-Schutzpartition” als Fehler auswirft. Diese Partition zu löschen, und die dahinterige – also die eigentliche, sichtbare – nach vorn zu ziehen, hilft auch nichts. Ich dachte, schon. ich wäre clever. =)
Am Ende sitzt man nämlich da, und kann auf seine Daten auch nicht wirklich zugreifen, weil die SATA Schnittstelle im PC anderweitig benutzt werden muss, weshalb man man sich ja wahrscheinlich ein externes Gehäuse gekauft hat, mit welchem man dann aber nach obigem Prozedere nicht mehr auf die HDD zugreifen kann. Es bleibt dann also nur – Stand jetzt – ein anderes (neues) externes Gehäuse zu kaufen.
Und ich erlebe diesen Mist immer nur bei chinesischen Produkten, namentlich Sabrent. Und an keiner Stelle wird auf dieses Problem hingewiesen. Das Schlimme ist nämlich: Geht mal das ursprünglich mit der Platte verbundene externe Gehäuse kaputt, kommt man nicht mehr an seine Daten, da ja die Daten auch in einem anderen Gehäuse nicht mehr lesbar sind. Auf lange Sicht ist das also, wenn man es nicht zufällig rechtzeitig bemerkt, eine gigantische Datenvernichtungsmaschine, denn gerade diese wackeligen und oft bewegten externen Gehäuse gehen gern mal den Bach runter. Früher oder später.
Einige namhafte Hersteller bieten Firmware Updates an, mit denen man die interne 4k-Emulation ausschalten kann. Wie sich dann aber die Festplatte verhält, die in diesem Gehäuse zuvor noch mit 4k-Emulation initialisiert wurde, weiss ich nicht. Ich ahne es aber.
Ein Schlem, wer böses dabei denkt.