Seit ca. einem Jahr ist es möglich, die Virtualisierungslösung ArchivistaVM direkt von einer CD-ROM oder einem USB-Stick ohne Installation zu starten. Genauer gesagt ist mittlerweile keine Installation mehr möglich und auch gar nicht notwendig.
Aus Performance-Gründen und auch wegen der einfacheren Anpassbarkeit, sofern Diese benötigt wird, ist der Einsatz eines USB-Stick empfohlen. Dadurch wird ebenfalls ein optisches Laufwerk in einem VM-Host überflüssig.
Eine Anleitung, wie man den USB-Stick unter Linux erzeugt ist seit längeren unter folgenden Link bzw. PDF verfügbar:
http://www.archivista.ch/de/pages/support/installation/usb-stick-ab-iso-datei.php
http://www.archivista.ch/de/media/kvm-server-usb-stick.pdf
Unter Windows besteht z.B. mit Hilfe von diskpart und UNetbootin oder SYSLINUX, als auch mit GRUBINST und GRUB4DOS die Möglichkeit, das ISO-Abbild auf einem USB-Stick zu übertragen und damit einen PC oder Server zu starten. Um genau diese zwei Verfahren geht es in diesem Artikel.
Es wird ein USB-Stick mit mindestens 128 MB Speicherkapazität benötigt. Die aktuelle Größe der ArchivistaBox Mini (2012-09-17) liegt nach dem Download und Entpacken bei 111 MB. Die aktuelle Größe des ISO-Abbilds (Stand: 18.09.2012) liegt bei 99,4 MB.
Hinweis: Im Gegensatz zur Linux-Anleitung wird hier nicht beschrieben, wie man die Auslagerungspartition (Swap) und eine weitere Partition für das Speichern von virtuellen Maschinen anlegt.
Variante 1: diskpart und UNetbootin
USB-Stick mit diskpart vorbereiten
- Eine Eingabeaufforderung mit erhöhten Rechten öffnen.
- “diskpart” eingeben.
- Mit dem Befehl “list disk” alle verfügbaren Laufwerke anzeigen. Dieser Schritt ist notwendig, um die Laufwerksnummer des USB-Sticks zu ermitteln.
- Mit “select disk x” den USB-Stick auswählen.
- Mit dem Befehl “clean” den USB-Stick bereinigen, dabei werden alle Daten auf dem USB-Stick gelöscht.
- Eine neue Partition mit “create partition primary” anlegen. Ist der Stick größer als 4 GB lautet der Befehl “create partition primary size=GRÖSSE IN MB” (4096 ist bereits zu groß!). Dies ist notwendig, da sonst die Partition nicht mit FAT (auch bekannt als FAT16) formatiert werden kann, da die maximale Partitionsgröße des FAT-Dateisystem auf 4 GB begrenzt ist. FAT32 funktioniert in diesem Fall nicht.
- Die Partition mit “active” aktiv setzen.
- Mit dem Befehl “format fs=fat quick” wird die Partition formatiert.
- Ein Laufwerksbuchstabe wird mit dem Befehl “assign” zugewiesen.
- Diskpart mit dem Befehl “exit” verlassen.
ISO-Abbild auf den USB-Stick übertragen
- Das aktuelle ArchivistaBox Mini-Abbild herunterladen und entpacken.
- Die aktuelle Version von UNetbootin herunterladen.
- UNetbootin ausführen.
- “Abbild” anklicken.
- Auf “…” klicken und das ISO-Abbild auswählen.
- Bei “Laufwerk” den USB-Stick auswählen. Alle anderen Einstellungen auf den Vorgaben belassen.
- Auf “OK” klicken.
- Der Kopiervorgang startet.
- Die Meldung über eine bereits vorhandene “menu.c32”-Datei mit “Ja” bestätigen.
- Sobald der Vorgang abgeschlossen ist auf “Beenden” klicken.
Der USB-Stick kann nun für das Booten eines VM-Hosts verwendet werden.
Variante 2: GRUBINST und GRUB4DOS
Nach mehreren Tests und Updates der letzten Tage (Stand: 17.09.2012) wird von dieser Variante abgeraten, da Sie nicht stabil läuft. Der Archivista-Installer läuft nicht durch und bleibt in einer Endlosschleife hängen. Anscheinend gibt es Probleme mit GRUB.
Bei dieser Variante sollte der USB-Stick möglichst leer und mit FAT32 formatiert sein.
- Das aktuelle ArchivistaBox Mini-Abbild herunterladen und entpacken.
- Die aktuellen Versionen von GRUBINST und GRUB4DOS herunterladen und entpacken.
- Die Datei “grubinst_gui.exe” aus dem entpackten GRUBINST-Archiv (unter Windows Vista und neuer als Administrator) ausführen.
- Unter “Disk” den USB-Stick auswählen und bei “Part List” auf die Schaltfläche “Refresh” klicken.
- Unter “Part List” “While disk (MBR)” auswählen.
- “Don’t search floppy” aktivieren.
- Auf die Schaltfläche “Install” klicken.
Es öffnet sich eine Eingabeaufforderung in der man den (Miss-)Erfolg angezeigt bekommt.
- Die Datei “grldr” aus dem entpackten GRUB4DOS-Archiv auf den USB-Stick kopieren.
- Das Archivista-ISO-Abbild auf den USB-Stick kopieren.
- Mit einem Editor eine Datei mit dem Namen “menu.lst” auf dem USB-Stick anlegen und folgenden Inhalt einfügen:
timeout 30 default 0 title ArchivistaVM map (hd0,0)/archivista.iso (hd32) map --hook root (hd32) chainloader (hd32) boot title CommandLine commandline title Reboot reboot title Halt halt
Liegt das ISO-Abbild in einem Unterordner auf dem USB-Stick, so muss der Pfad unter “map (hd0,0)/…” angepasst werden. Mit Hilfe der Datei “menu.lst” erhält mein ein kleines Boot-Menü, in dem entweder per Hand oder automatisch nach 30 Sekunden Archivista gestartet wird. Ferner kann man auf die GRUB-Kommandozeile gelangen, das System neu starten oder anhalten.
Der USB-Stick kann nun für das Booten eines VM-Hosts verwendet werden.
Variante 3: diskpart und SYSLINUX
USB-Stick mit diskpart vorbereiten
- Eine Eingabeaufforderung mit erhöhten Rechten öffnen.
- “diskpart” eingeben.
- Mit dem Befehl “list disk” alle verfügbaren Laufwerke anzeigen. Dieser Schritt ist notwendig, um die Laufwerksnummer des USB-Sticks zu ermitteln.
- Mit “select disk x” den USB-Stick auswählen.
- Mit dem Befehl “clean” den USB-Stick bereinigen, dabei werden alle Daten auf dem USB-Stick gelöscht.
- Eine neue Partition mit “create partition primary” anlegen. Ist der Stick größer als 4 GB lautet der Befehl “create partition primary size=GRÖSSE IN MB” (4096 ist bereits zu groß!). Dies ist notwendig, da sonst die Partition nicht mit FAT (auch bekannt als FAT16) formatiert werden kann, da die maximale Partitionsgröße des FAT-Dateisystem auf 4 GB begrenzt ist. FAT32 funktioniert in diesem Fall nicht.
- Die Partition mit “active” aktiv setzen.
- Mit dem Befehl “format fs=fat quick” wird die Partition formatiert.
- Ein Laufwerksbuchstabe wird mit dem Befehl “assign” zugewiesen.
- Diskpart mit dem Befehl “exit” verlassen.
ISO-Abbild auf den USB-Stick übertragen
- Das aktuelle ArchivistaBox Mini-Abbild herunterladen und entpacken.
- Die ISO-Datei (z.B. mit IZArc) entpacken.
- Aktuelles SYSLINUX herunterladen und entpacken.
- Eine Eingabeaufforderung (ab Windows Vista mit erhöhten Rechten) öffnen und folgenden Befehl ausführen:
...\syslinux\win32\syslinux.exe -m -a -i USB-LAUFWERKSBUCHSTABE:
64-bit Windows
...\syslinux\win64\syslinux64.exe -m -a -i USB-LAUFWERKSBUCHSTABE:
- Nun den Inhalt des entpackten ISO-Abbilds auf den USB-Stick kopieren.
Der USB-Stick kann nun für das Booten eines VM-Hosts verwendet werden.
Verheiratet, Vater von zwei Kindern, eines an der Hand, eines im Herzen. Schon immer Technik-Freund, seit 2001 in der IT tätig und seit über 10 Jahren begeisterter Blogger. Mit meiner Firma IT-Service Weber kümmern wir uns um alle IT-Belange von gewerblichen Kunden und unterstützen zusätzlich sowohl Partner als auch Kollegen.
Da ich über das Wochenende nach einer guten Lösung gesucht habe, um ab der ISO-Datei unter Windows einen bootbaren USB-Stick zu erstellen, und ich über diese Anleitung getolpert bin, habe ich mir erlaubt, einen Blogeintrag zu diesem Thema zu verfassen:
http://www.archivista.ch/de/pages/usbwin.php
Die obenstehende Anleitung (erster Teil) läuft nach wie vor, sie erscheint mir aber etwas gar kompliziert.
Danke für die Info.
Es gibt mehrere Wege zum Ziel.