Eine Kundin brachte ihr Samsung-Notebook mit Windows 8.1 zu uns, das sich in vielerlei Hinsicht seltsam verhielt. Einer kurzer Blick in die Ereignisanzeige verhies nichts gutes, fanden sich dort Meldungen vom Intel-Chipsatz über S.M.A.R.T.-Ereignisse.

Eine Gegenprüfung mit HWiNFO bestätigte den Anfangsverdacht: Die Festplatte ist defekt, genauer gesagt 219 fehlerhafte Sektoren. Höchste Zeit, die Daten zu sichern und die Festplatte auszutauschen.

Mit Drive Snapshot wurde eine vollständige Sicherung erstellt. Da die Austausch-Festplatte statt 750 GB nur 500 GB an Kapazität aufwies (Hinweis am Rande: Belegt sind gerade mal 66 GB), musste vor der Wiederherstellung der Inhalte der einzelnen Partitionen die Aufteilung (Partitionierung) von Hand erfolgen.

Der Bequemlichkeit halber wurde dies an einem anderen Windows-Computer in der Zwischenzeit während die Datensicherung noch lief erledigt. Alle Partitionsgrößen mit Ausnahme von Laufwerk C: wurden 1-zu-1 übernommen.

Nach erfolgreicher Wiederherstellung wollte Windows 8.1 zunächst nicht Starten und meldete den BSOD 0xc0000225. Mehrfache Durchläufe der Systemstartreparatur brachten nur die Meldung “konnte nicht repariert werden”, Details würde man unter “\System32\Logfiles\Srt\SrtTrial.txt” finden.

Diese Zeile (Nicht das Log!) war der erste Hinweis auf Probleme. So offenbarte ein Blick mittels “diskpart” das keine Laufwerksbuchstaben zugewiesen wurde, folglich wurde das besagte Log auch nirgends gespeichert. Nachdem mittels folgender Befehle in der Eingabeaufforderung

diskpart
sel vol x (x ist in diesem Fall die größte Partition, die Windows enthält, gewesen)
assign letter=c
exit

ein Laufwerksbuchstabe zugewiesen wurde, konnte das Protokoll geschrieben und folglich analysiert werden. Leider war dies nicht sehr erhellend, da in drei Zeilen lediglich vermerkt war, das man ein Medium nicht finden konnte.

Ein Blick mittels

bcdedit /enum

zeigte, dass das Gerät (device) für Laufwerk C:, auf dem Windows liegt, unbekannt (unknown) war. Windows nutzt zur Identifizierung der Laufwerke/Partitionen eine UUID. Das diese nach dem Tausch der Festplatte ungültig ist, war zu erwarten. Folglich erwartete man, das nach dem Ausführen der Befehle

bootrec /scanos
bootrec /rebuildbcd

alles wieder in Ordnung sein sollte. Eine erneute Prüfung zeigte nun auch entsprechende IDs, aber Windows wollte immer noch nicht starten, diesmal mit einer anderen Fehlermeldung (BSOD 0x490). Bevor man nun lange weiter Fehler sucht, viel die Entscheidung, schlicht den gesamten Bootcode “in die Tonne zu treten”:

  • Computer von Windows-DVD starten.
  • Computerreparaturoptionen auswählen.
  • Die Tasten “Shift + F10” drücken um eine Eingabeaufforderung zu öffnen.
  • “diskpart” ausführen und folgende Befehle ausführen:
lis vol
sel vol x (x stellt dabei die Nr. der Partition dar, die bei Windows 7 100 MB und bei Windows 8.x 300 MB [System-reserviert]) groß ist.
assign letter=z
exit

Damit hat die Boot-Partition einen Laufwerksbuchstaben. Listet man den Inhalt dieser Parition auf findet man z.B. den Ordner “Boot” bei BIOS-basierten Systemen oder “EFI” bei UEFI.

Kurzerhand wurde diese Partition neu formatiert:

format z:

Anschließend wurde erneut die Systemstartreparatur durchgeführt. Diesen Schritt muss man möglicherweise mehrmals durchführen. Nun startete Windows wieder erfolgreich.