Möchte man in Erfahrung bringen, wie lange der Computer zum Hoch- oder Herunterfahren benötigt, kann man sich mit einer Stoppuhr davor setzen oder auf Protokolldaten zurückgreifen.

Windows erfasst in den Ereingnisprotokollen unter “Anwendungs- und Dienstprotokolle – Microsoft – Windows – Diagnostics-Performance – Betriebsbereit“ Einträge die das Hochfahren (ID: 100) oder Herunterfahren (ID: 200) betreffen. Um aus dieser Zahl der Einträge den Durchschnitt zu ermitteln, kann man auf ein Skript der PC-Welt zurückgreifen:

So beschleunigen Sie den Windows-Start – Hochfahren in 3 Sekunden

Ab Punkt “1.1 Bootzeiten im Windows-Ereignisprotokoll auswerten” wird auf das Ereignisprotokoll und das Skript eingegangen. Das Skript kann direkt unter

PC-WELT-Performance

heruntergeladen werden. Anbei ein Screenshot von meinem Notebook:

Mein Computer (Lenovo ThinkPad T410, Intel Core i5 M560, 8GB DDR3, Samsung SSD 840 Pro 240GB, Windows 8.1 Pro x64) benötigt also im Schnitt ca. 62s bis er weitestgehend betriebsbereit ist. Die relativ lange Hoch-/Herunterfahrzeit gegründe ich mal mit Windows Updates, da das i.d.R. die einzige Situation ist, bei der das Notebook neu gestartet wird. Folglich wird in der Zwischenzeit sehr viel “Energie sparen” (d.h. Zuklappen/Aufklappen) genutzt.

Möchte man mehr als die vergangenen 20 Hoch-/Herunterfahren-Zeiten mitteln, so kann das Skript leicht geändert werden:

  • Die Datei “PC-WELT-Performance.vbs” editieren.
  • Nach “/count:20” suchen und dieses z.B. durch “/count:100” ersetzen.

Am Beispiel eines fünf Jahre alten Windows 7-Notebooks (Core i5, 8 GB DDR3) mit 1 TB klassischer Festplatte sieht das Ergebnis so aus:

Vor der Optimierung (Hinweis: 20 erfasste Ereignisse):

Nach der Optimierung (Hinweis: 100 erfasste Ereignisse):

Optimierung heisst in dem Fall, der Kunde monierte, das sein Notebook früher (wann auch immer das gewesen soll sein, eine genaue Angabe blieb er schuldig) in 30 Sekunden hochgefahren wäre. Wir haben dann zunächst die Hardware als auch das Dateisystem überprüft (alles ok), Datenträgerbereiningung und Defragmentierung durchgeführt, div. Autostart-Programme und Dienste deaktiviert, Treiber aktualisiert, Windows Updates repariert (lief seit sechs Monaten nicht mehr erfolgreich) und installiert, Virenscanner für langsame Computer konfiguriert (G Data Internet Security) und div. Tools zur Analyse und Optimierung des Startverhaltens laufen lassen (unter anderem WPT).

An “Boot-Zeit”, “Main Past Boot Time” und “Boot Post Boot Time” kann man erkennen, das sich etwas geändert werden.

Auf die vom Kunden angegebenen 30 Sekunden sind wir dennoch nicht gekommen. Schätzungsweise liegt ein Missverständnis oder Irrtum vor. Aus dem Standby ist das kein Problem, aber aus dem Kaltstart in dieser Konfiguration eher unwahrscheinlich (frisch installiertes Windows ohne Programme und Virenschutz auf dieser Hardware vielleicht, die Erfahrung sagt allerdings etwas anderes, 1TB Notebook-Festplatten sind nicht gerade die schnellsten).