Konnte man früher ein Windows 2000 (Workstation), XP, 7 oder 8.x als kleinen Arbeitsgruppen- oder Quasi-Server oder für bestimmte Aufgaben relativ stressfrei im 24/7 Betrieb laufen lassen, so bereitet einem Windows 10 da weniger Freude.
Marktstart-/Anfangsschwierigkeiten der jeweiligen Systeme mal außen vor gelassen, klappt das beim “letzten Windows, das man je haben wird” nicht so gut oder wir haben schlicht einfach kein Glück damit.
Als Fallbeispiel dient ein Wortmann Terra Nettop 3030, der hardwareseitig für 24/7 ausgelegt ist um z.B. als Kassensystem, Digital Signage oder Telefonanlage laufen zu können. Letztgenanntes ist genau der Fall in Verbindung mit 3CX. Es musste wegen einer ODBC-Anbindung Windows sein, ansonsten hätten wir (Debian-)Linux genommen. Das nur am Rande. Die Hardware taugt grundsätzlich, da sich diese mit anderem OS oder in älteren Revisionen bereits bewiesen hat.
Jedenfalls kommt es in unregelmässigen Abständen vor, dass das System quasi unbenutzbar wird. Schafft man es sich zu Verbinden oder direkt davor zu stehen und den Task-Manager zu starten, so sieht man “volle Kanne” CPU- und RAM-Auslastung. Leider wird nicht verraten, wie dies zustande kommt. Sortiert man die Prozesse nach RAM-Auslastung und macht sich die Fleissarbeit diese zu addieren, kommt man gerade mal auf die Hälfte an Arbeitsspeicherbelegung. Das lässt dann schonmal auf einen potentiellen Memory Leak schließen. Sortiert man die Prozesse nach Auslastung, taucht ganz oben “System” auf. Es liegt also irgendwie am Betriebssystem und/oder einem Treiber. Abhilfe schafft dann nur ein Neustart, danach ist’s wieder auf unbestimmte Zeit gut.
Recherchiert man danach, stellt man schnell fest, das dieses Verhalten, unabhängig von der Hardware, gar nicht so selten ist. Die üblichen Abhilfen wie Autostart aufräumen, ungenutzte Programme abschalten/deinstallieren, Windows-/Treiber-/BIOS-Update hatten wir schon längst durch. Windows 10-spezifisch kann man noch folgendes versuchen:
- Hybriden Startmodus deaktivieren
- Auslagerungsdatei beim Herunterfahren löschen
- Energieoptionen auf Höchstleistung setzen
- Betriebssystem für optimale Leistung anpassen
Parallel dazu kann man noch, wie hier beschrieben, versuchen herauszufinden, welcher Treiber das Problem verursacht:
Top 10 Ways to Fix High CPU/RAM/Memory Usage after Windows 10 Update (siehe “Top 3. Fix Driver Issues Manually”).
Das alles außer den letzten Punkt haben wir schon hinter uns, leider ohne Erfolg. Der Support von Wortmann konnte auch nicht helfen. Aktuell dient ein automatischer nächtlicher Neustart als workaround. Damit wir frühzeitig mitkriegen, das etwas aus dem Ruder läuft, wird via Server-Eye die CPU-Auslastung überwacht, dazu haben wir den Schwellenwert sogar herabgesetzt, da “die Kiste” im Regelfall kaum etwas zu tun hat (Durchschnitt 7% CPU-Auslastung). CPU-Last gibt es eigentlich nur bei Updates und der Datensicherung (ca. 30%).
Seit den automatischen Neustarts ist bis jetzt, teu teu teu, nichts mehr aufgetreten. Das Ganze scheint also, zumindest bei diesem System, auch von der Laufzeit abhängig zu sein.
Weitere potentielle Abhilfe kann man evtl. hier finden:
Beebom – How to Fix High CPU/Memory Usage in Windows 10
Verheiratet, Vater von zwei Kindern, eines an der Hand, eines im Herzen. Schon immer Technik-Freund, seit 2001 in der IT tätig und seit über 10 Jahren begeisterter Blogger. Mit meiner Firma IT-Service Weber kümmern wir uns um alle IT-Belange von gewerblichen Kunden und unterstützen zusätzlich sowohl Partner als auch Kollegen.
Schreibe einen Kommentar