Windows: Acronis vs. Drive Snapshot – Ein Performance-Vergleich

Großer Titel, kleiner Artikel und auch nicht zwingend repräsentativ. Gleich Vorweg: Hier geht es nicht um einen ausgefeilten, Marketing-schwangeren Benchmark, sondern um einen kleinen, kurzen Vergleich von Zeiten für Datensicherungsaufgaben.

So, nachdem das nun geklärt ist zum Wesentlichen:

Im Moment habe ich eine virtuelle Test-Maschine unter Archivista VM 2.0 mit Microsoft Small Business Server 2011 Essentials, inkl. ein paar Dateien und einem MDaemon Messaging Server am Laufen. Die Brutto-Datenmenge beträgt 26.7 GB.

Diese Installation soll über ein Gigabit-Netzwerk auf einen Microsoft Windows Home Server 2011 gesichert werden.

Funktional lassen sich Acronis Backup & Recovery 2011 und Drive Snapshot von Tom Ehlert nur bedingt miteinander vergleichen. Die Kernaufgabe beider Lösungen besteht in Datensicherung und Datenwiederherstellung auf Basis sogenannter Abbilder.

Die Frage die sich mir gestellt hat war, welches Programm die Aufgabe schneller durchführt.

In Zeiten immer knapper werdender Zeitfenster, bei steigendes Datenmenge durchaus ein Thema. Beide Lösungen können im laufenden Betrieb eine gesamte Windows-Installation sowohl voll als auch differentiell zu Sichern.

Hier nun die Ergebnisse:

Vollsicherung mit Acronis - 23,25 Minuten
Vollsicherung mit Drive Snapshot - 13,35 Minuten

Differentielle Sicherung kurz nach der Vollsicherung:

Differentielle Sicherung mit Acronis - 5,47 Minuten
Differentielle Sicherung mit Drive Snapshot - 5,34 Minuten

Differentielle Sicherung ein Tag nach der Vollsicherung:

Differentielle Sicherung mit Acronis - 6,34 Minuten
Differentielle Sicherung mit Drive Snapshot - 4,56 Minuten

Beide Lösungen wurden out-of-the-box verwendet, d.h. es wurden keine Konfigurationen oder Optimierungen vorgenommen. Die Zeiten wurden den jeweiligen Anzeigen bzw. Protokollen der Programme entnommen.

Wie man sieht ist der Unterschied nur bei der Vollsicherung wirklich groß, wiederum bei der differentiellen Sicherung schenken sich die beiden Kontrahenten, zumindest im Test, nicht viel.

Interessant neben der reinen Zeit ist auch die Größe der Abbilder:

Vollsicherung von Acronis - 9,73 GB
Vollsicherung von Drive Snapshot (inkl. Hashfile) -  9,55 GB

Differentielle Sicherung kurz nach der Vollsicherung:

Differentielle Sicherung von Acronis - 64,8 MB
Differentielle Sicherung von Drive Snapshot - 17,7 MB

Differentielle Sicherung ein Tag nach der Vollsicherung:

Differentielle Sicherung von Acronis - 131,0 MB
Differentielle Sicherung von Drive Snapshot - 46,4 MB

Wie man sieht, hat sich nicht wirklich viel geändert. Das liegt zum einen daran, das es nur ein Testsystem ist. Dennoch sind die Zeit- und Größenunterschiede interessant.

Fazit

Beide Programme haben ihre Vor- und Nachteile. Acronis bietet eine umfassende grafische Oberfläche mit vielen Möglichkeiten, erfordert aber auch eine Installation. Drive Snapshot hingegen ist nur eine einzelne Exe-Datei, die nicht installiert werden muss und einfach ausgeführt wird. Allerdings muss zur Automatisierung der Datensicherung mit Skripten gearbeitet werden. Dies ist zwar in der Regel nicht besonders schwierig, da klassisch mit Batch gearbeitet werden kann, erfordert aber mitunter etwas Einarbeitung für den ungeübten Administrator. Dafür ist der Preisunterschied enorm, da es Drive Snapshot für Windows Server schon ab 89 € gibt inkl. der Möglichkeit Treiber in das Offline-System einzubinden, wo hingegen Acronis Backup & Recovery 11 für Windows Server mit 768 € zu Buche schlägt und auf Wunsch die Universal Restore Option für 329 € hinzu lizenziert werden kann.

Am Rande des Tests viel auf, das Drive Snapshot die noch verbleibende Zeit für den Sicherungsvorgang anzeigt, Acronis hingegen nicht. Acronis bietet die Möglichkeit, eine Boot-CD auf Linux- oder WAIK-Basis für Notfälle zu erstellen. Für Drive Snapshot steht vom Hersteller “nur” eine DOS-Umgebung zur Verfügung. Allerdings besteht die Möglichkeit, auch hier WAIK zu verwenden (siehe hier).

2 Kommentare

  1. alexander

    interessanter vergleich!
    aber würde es grundsätzlich nicht mehr sinn machen die ganze vm (mit zb rsync) zu sichern anstatt “von innen” ein image zu erstellen?
    ich habe keine erfahrung mit archivista, aber ich nutze an mehreren orten virtualbox und sende jeweils per skript einen klon der vdi-datei zum sicherungsmedium. spart kosten und ist wirklich schnell

  2. andy

    Ich sag mal jein, aber das sieht jeder auch anders. Sichert man die VM von “außen”, hat man mehr Daten zu sichern und es ist nicht gesagt, ob die Daten innerhalb der VM konsistent sind, als Beispiel sei (mal wieder) Datenbanken genannt.

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