Windows-Installation auf VMware ESXi 5.0 Update 1 mit Drive Snapshot migrieren

Migriert man eine bestehende Windows-Installation von einer anderen Virtualisierungslösung oder von einem physikalischen Computer zu VMware ESXi, so begegnet man mitunter dem Bluescreen 0x0000007b. Das Problem ist dabei relativ einfach: Windows versucht zu starten, hat aber keinen passenden Treiber für den neuen Festplatten-Controller. Die Lösung ist ebenfalls relativ einfach.

Anbei eine Lösung anhand eines Beispiels mit Drive Snapshot. Es wurde eine virtualisierte  Windows Small Business Server 2011 Essentials-Installation von Archivista VM 2.0 zu VMware ESXi 5.0 Update 1 migriert.

  • Vom Quellcomputer eine Vollsicherung erstellen und Dieses in der virtuellen Maschine wiederherstellen. In diesem Beispiel kam ein selbsterstelltes WAIK-ISO-Abbild zum Einsatz.
  • VMware ESXi 5.0 Update 1 verwendet für Windows Server 2008 R2-Gäste per Standard einen LSI SAS-Controller innerhalb der virtuellen Maschine. Dabei handelt es sich um einen emulierten LSI 1068 SAS-Controller. Den Treiber herunterladen, entpacken und z.B. via Netzwerk der WAIK-Umgebung zur Verfügung stellen.
  • Drive Snapshot mit folgendem Befehl starten:
snapshot --adddriver
  • Auf der wiederhergestellten Partition den Windows-Ordner, die Dateien “lsi_sas.inf” und “lsi_sas.sys” des Treibers auswählen.
  • Anschließend die virtuelle Maschine neu starten.

Windows erkannt nach dem ersten Booten in der neuen Umgebung sämtliche geänderte Hardware. Empfohlen wird die zusätzliche Installation der VMware Tools. Sind beide Vorgänge abgeschlossen und die virtuelle Maschine wurde nochmals neu gestartet, ist das System wieder einsatzfähig.

Update 09.06.2012

Nachfolgend die Anleitung für Windows Server 2003:

Für Windows Server 2003 verwendet VMware den LSI Logic Parallel als SCSI-Controller. Dabei handelt es sich um einen emulierten LSI20320-R.

  • Den Treiber herunterladen, entpacken und der virtuellen Maschine zur Verfügung stellen. Im Archiv sind die Treiber sowohl für 32-, 64- und Itanium-Systeme vorhanden. In diesem Beispiel wird der 32-bit Treiber verwendet.
  • Drive Snapshot mit folgendem Befehl starten:
snapshot --adddriver
  • Auf der wiederhergestellten Partition den Windows-Ordner, die Dateien “lsi_scsi.inf” und “lsi_scsi.sys” des Treibers auswählen.
  • Anschließend die virtuelle Maschine neu starten.

Anmerkungen zu Windows Server 2003

Als Netzwerkkarte wird in der virtuellen Maschine eine Intel Pro 1000 per Standard von VMware verwendet. Sofern auf dem Windows Server 2003 noch keine Treiber vorhanden sind oder waren, sollten Diese ebenfalls im Vorfeld heruntergeladen und zur Verfügung gestellt werden. Den Server dann zuerst im abgesicherten Modus (Taste F8 beim booten) starten und den Treiber installieren.

Sollte man auf dieses Problem stoßen

Der Systemadministrator hat Richtlinien erlassen,
um diese Installation zu verhindern.

kann die “PROwin32.exe” z.B. mit 7-Zip zuvor entpackt und der Treiber regulär über den Geräte-Manager installiert werden.

6 Kommentare

  1. Delta

    Hi,
    ich will meinen WHS 2011 derzeit auf einen ESXi umsiedeln und hatte natürlich auch Probleme mit dem 0x0000007b Fehler.

    Ich hatte leider keinen Erfolg mit der Treiberintegration, mir hat dann folgende Anleitung geholfen: http://terrytlslau.tls1.cc/2013/03/restore-windows-server-2008-r2-bare.html
    Kannst du erklären was diese Änderung in der Registry bewirkt? Ist zwar schön wenn das Problem gelöst ist, aber ich würde es auch gern verstehen. 😉

    PS: Der Link auf den LSI SAS Treiber funktioniert nicht mehr. Ich hatte es mit diesem versucht: https://downloadcenter.intel.com/download/12243/LSI-Logic-LSISAS1068-Driver-for-Windows-LSISAS1068-WindowsDriver-1212600-zip-

  2. andy

    > Kannst du erklären was diese Änderung in der Registry bewirkt? Ist zwar schön wenn das Problem gelöst ist, aber ich würde es auch gern verstehen.

    Auf welchen Artikel/Beitrag (Terry oder von mir) bezieht sich die Frage?

    Bei Drive Snapshot wird der Treiber mit Hilfe des Parameters “–AddDriver”, der *.inf und *.sys-Datei in der Registry von Windows zumindest rudimentär eingetragen, so das im Idealfall Windows startet und man den ggf. den Treiber nochmal sauber installieren kann. Oft erledigt das allerdings auch Windows von selbst. Kommt meiner Erfahrung nach auf den Einzelfall drauf an.

    Drive Snapshot macht es umfangreicher als mein Skript vom Beitrag Windows: Offline Driver Setup Script (ODSS). Um etwas Einsicht in die Mechanismen dahinter zu erhalten, kann das allerdings hilfreich sein.

  3. Delta

    >Auf welchen Artikel/Beitrag (Terry oder von mir) bezieht sich die Frage?

    Bezog sich auf den Artikel von Terry. Diese Änderung hat bei mir gereicht, auch ohne den Treiber zu integrieren.
    Die Änderung findet sich in deinem ODSS in Zeile 57:
    reg add HKLMSYSTEM_00ControlSet00%CCS%Services%DRIVER% /v Start /t REG_DWORD /d 0 >NUL
    >>> Der Hintergrund zu dieser Änderung hätte mich interessiert.

    Dein Skript werde ich da auf jeden Fall im Hinterkopf behalten. 🙂

  4. andy

    Durch diesen Befehl wird der Starttyp eines Treibers geändert, siehe dazu z.B. Using the registry editor to change the service state

  5. Delta

    Danke! Ich habe das jetzt so verstanden: demzufolge war der Treiber bei mir bereits vorhanden (andernfalls muss er integriert werden), mit der Registry-Änderung wird er beim Booten angesprochen.

  6. andy

    Sieht ganz danach aus. Windows bringt für viele Geräte Treiber mit, wenn diese auf dem Altsystem nicht benötigt wurden, sind sie deaktiviert bzw. wurden nicht geladen oder gestartet.

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