Windows: Änderungen bei den CALs für Windows Server 2012

Der neue Windows Server 2012 bringt nicht nur eine Menge Neuerungen sowohl in der Optik als auch in der Technik mit, sondern auch Änderungen bei der Zugriffslizenzierung.

Am auffälligsten dürfte dabei sein, das die Inklusivlizenzen ersatzlos gestrichen wurden.

War es bislang so, das z.B. die Standard-Edition in der Regel 5 CALs beinhaltete, so ist Dies ab Server 2012 nicht mehr der Fall.

Ärgerlich dürfte das vor allem für kleinere Installationen auf Basis von Windows Small Business Server 2012 Essentials sein. War es bei der 2011-Edition noch so, das 25 CALs noch inklusive waren, so muss nun auch dort jeder Benutzer lizenziert werden. 

Ich habe es nun nicht genau durchgerechnet, aber so grob über’n Daumen macht das beim Windows Server 2012 Essentials für die Basis gerade mal gut 10 € netto weniger aus, dafür wird es dann durch die CALs, ca. 23 € netto pro Benutzer (Staffelpreise bei mehr Benutzer wurden nicht berücksichtigt), schnell teuer. Schade.

Ich fürchte, so manch’ mühsam eingeführte SBS-Domäne wird dann über kurz oder lang wieder zur Arbeitsgruppe. Siehe Update am Ende des Artikels.

Linux mit SAMBA ist zwar durchaus eine Alternative, aber nun mal nicht überall einsetzbar, sei es aus technischen Gründen (wie z.B. Kompatibilität oder Abhängigkeiten zur Anwendungssoftware) oder weil der Kunde “Angst” vor Linux hat (Ja, das gibt’s.).

Update 26.11.2012

Nachdem ich ein paar Mal über widersprüchliche Informationen gestolpert bin und leider die Microsoft-Seite dazu auch nicht wirklich Aufschluss gibt, habe ich mit der Microsoft-Geschäftskundenbetreuung gesprochen.

Beim Windows Server 2012 Essentials, dem Nachfolger des Windows Small Business Server 2011 Essentials, sind wie gehabt 25 Benutzer-“CALs” (maximal 50 Geräte) inbegriffen.

Man kann es “quasi” aus der Tabelle auf der Seite Windows Server 2012 Edition herauslesen, da sowohl beim Essentials als auch Foundation das Sternchen fehlt. Zumindest sieht das die Microsoft-Hotline so.

Problematisch ist mitunter die Wortwahl. Bei Essentials wie auch Foundation gibt es keine CALs sondern lediglich ein Nutzungsrecht. D.h. im jeweiligen Produkt ist ein Nutzungsrecht von bis zu 15 Benutzern (Foundation) bzw. 25 Benutzern (Essentials) inbegriffen. Im freien Feld wird allerdings in der Regel von CALs bzw. auf deutsch von Zugriffslizenzen gesprochen.

So kam der Stein ins Rollen durch die unglückliche Formulierung bei einem Distributor:

Keine CAL's enthalten! Optional erhältlich

So stimmt es zwar genaugenommen, das es keine CALs gibt. Optional erhältlich ist aber faktisch falsch.

2 Kommentare

  1. Willi

    Angst vor Linux war vielleicht vor 20 Jahren angebracht aber nicht mehr heute! Das Technische Gründe eine Rolle spielen kann man ja verstehen und auch nachvollziehen aber Angst?

    Apropos Angst, neue Geschäftsidee für Psychologen Linux Angst Patienten 😉

  2. andy

    Ich erlebe das immer wieder das sowohl Kunden als auch andere ITler kein Linux wollen.
    Da kommen mitunter so aussagen wie “das kann ja keiner bedienen” oder “da brauch ich studierte Informatiker” etc.

    > Apropos Angst, neue Geschäftsidee für Psychologen Linux Angst Patienten

    Die Idee ist gut, ich schul’ um auf Arzt!

    Das ironische ist ja eigentlich, das es unter Linux immer mehr GUI-Tools gibt für administrative Zwecke und in der Windows-Welt immer mehr (Power)Shell.
    “Früher” hieß es seitens MS ja immer, das es nur mit GUI einfacher geht und am besten wäre.

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